Abspecken am "Neuen Markt"

Erst nach längerem Hin und Her legte sich der Stadtrat Hermeskeil auf eine neue Vorgabe fest: Grundlage der weiteren Planungen für den Bau des Feuerwehrmuseums am "Neuen Markt" soll eine "abgespeckte", rund 700 000 Euro günstigere Version sein. Diesen Auftrag erteilte das Gremium bei drei Enthaltungen an die Schillinger Firma "IFA".

 In der aktuellen Planung sieht die Stadt Hermeskeil nur noch 1,6 Millionen Euro für den Bau des Feuerwehrmuseums vor. Das ehemalige Heimatmuseum soll um einen zweistöckigen Neubau erweitert werden.TV-Foto: Archiv

In der aktuellen Planung sieht die Stadt Hermeskeil nur noch 1,6 Millionen Euro für den Bau des Feuerwehrmuseums vor. Das ehemalige Heimatmuseum soll um einen zweistöckigen Neubau erweitert werden.TV-Foto: Archiv

Hermeskeil. Einen Schritt weiter ist die Stadt Hermeskeil auf ihrem Weg gekommen, um zusammen mit dem Schillinger Investor Wolfgang Schäfer noch in diesem Jahr damit zu beginnen, das alte Heimatmuseum umzubauen und um einen Neubau zu erweitern. In diesem Gebäudekomplex sollen - zum größten Teil im Neubau - das "Rheinland-pfälzische Feuerwehrmuseum" und im Erdgeschoss des Altbaus ein Gastronomiebetrieb mit Brauereiausschank mit Platz für 150 Gäste eingerichtet werden (der TV berichtete mehrfach). Billigeres Alternativmodell für Feuerwehrmuseum

Mit diesem Schritt verbinden sich allerdings einige grundlegende Veränderungen. Nach längerer Diskussion gab der Stadtrat am Dienstag Schäfers Firma "Ifa" nämlich den Auftrag, die weiteren Planungen auf der Grundlage eines überarbeiteten Konzepts voranzutreiben. In den ersten Vorentwürfen waren die Gesamtkosten für das Projekt inklusive Gastronomiebetrieb ursprünglich auf rund drei Millionen Euro geschätzt worden. Davon wären circa 2,3 Millionen Euro auf die Einrichtung des Feuerwehrmuseums entfallen. Das städtebauliche Vorhaben am "Neuen Markt" will das Land mit 65 Prozent bezuschussen. Den Rest hätte die Stadt - mit Unterstützung des Kreises und eventuell der VG aufbringen müssen.Um diesen Eigenanteil zu senken, soll nun eine abgespeckte Version des Feuerwehrmuseums zum Tragen kommen. Bauamtsleiter Harald Haubricht stellte am Dienstag dem Gremium die Grundzüge dieses Alternativ-Modells vor. Es sieht vor, dass der Neubau nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Etagen aufweist. Ein "gläserner Verbindungsteil" soll zum früheren Heimatmuseum führen und dafür sorgen, "dass der Altbau nicht durch den Neubau erschlagen wird", so Haubricht. Bauvorhaben sorgt für Unklarheit

Dort soll entgegen den ersten Planungen das Dachgeschoss nicht ausgebaut werden und das Obergeschoss zwar für Büroräume, nicht aber für eine Ausstellungsfläche mit Besucherverkehr dienen. "Die Kosten für das Museum würden sich dadurch auf rund 1,6 Millionen Euro reduzieren", informierte der Bauamtsleiter. Während sich Stadtbürgermeisterin Ilona König ("Die Abspeckung kommt unseren Vorstellungen schon eher entgegen") und die CDU-Fraktion sofort mit dieser Variante anfreunden konnten (Roland Eiden: "Günstiger und architektonisch wesentlich besser"), taten sich SPD und BFB damit schwerer. So fühlte sich Sigurd Hein von dem überarbeiteten Verwaltungsvorschlag überrumpelt und im Vorfeld unzureichend informiert. "Für mich sind in dieser komplexen Geschichte noch viele Fragen offen. Es sieht aber so aus, als wäre die Entscheidung schon getroffen", beklagte sich der SPD-Sprecher. Letztendlich stimmte aber auch seine Fraktion dem neuen Vorschlag zu. Die BFB enthielt sich bei der Abstimmung. Sie hatte zuvor zu Bedenken gegeben, "dass wir einer Firma einen Planungsauftrag erteilen, die später Teileigentümer des Gebäudes werden soll. Geht das überhaupt?", fragte ihr Sprecher Udo Moser. Haubricht versicherte aber, dass es diesbezüglich keine Einwände von ADD und Ministerium gegeben habe. Für König war der Beschluss ein wichtiges Signal, "damit wir nicht noch mehr Zeit verlieren und zügig an die Sache herangehen können". Sie machte aber klar, dass der jetzt in Auftrag gegebene Planungsentwurf "nicht das Amen in der Kirche sein muss. Wenn er fertig ist, muss er natürlich noch mit den städtischen Gremien abgestimmt und dort beraten werden."

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