Abwassergebühren in Konz sinken

Konz · Die Bürger der Verbandsgemeinde Konz werden 2012 weniger für die Abwasserbeseitigung bezahlen. Für Trinkwasser muss etwa ein Drittel der Kunden aber tiefer in die Tasche greifen. Und die erhoffte Preissenkung für die übrigen Kunden gibt es nicht.

 Gerd Feilen blickt vom Faulturm des Klärwerks an der Saarmündung auf die große Anlage: Dort landet das Abwasser aus der Verbandsgemeinde Konz. TV-Foto: Archiv/Christian Kremer

Gerd Feilen blickt vom Faulturm des Klärwerks an der Saarmündung auf die große Anlage: Dort landet das Abwasser aus der Verbandsgemeinde Konz. TV-Foto: Archiv/Christian Kremer

Konz. Die Wasserkunden in der Verbandsgemeinde (VG) Konz hatten in der Vergangenheit heftig Kritik an den Wasser- und Abwassergebühren der Verbandsgemeindewerke (VG-Werke) geübt. Die Preise liegen deutlich über denen anderer Gemeinden. Auch unterscheiden sich die Gebühren der beiden Konzer Versorgungsgebiete deutlich voneinander, was an der Geschichte der Wasserversorgung liegt. Früher lieferten zwei Werke das Wasser.
Entlastung gibt es beim Abwasser. Für den Kubikmeter sind zukünftig 2,70 Euro statt 2,90 zu bezahlen. Der wiederkehrende Beitrag für Schmutzwasser sinkt von 0,055 Euro auf 0,05 Euro pro Quadratmeter, für Niederschlagswasser bleibt er konstant bei 0,47 Euro pro Quadratmeter. Allerdings bezahlen die Bürger im Versorgungsgebiet II mehr für ihr Trinkwasser. Dort kostet der Kubikmeter zukünftig 1,50 Euro statt 1,30 Euro. Im Versorgungsgebiet I verändern sich die Preise nicht. Der Kubikmeter kostet dort 1,90 Euro. Für einige Beispielhaushalte (160 Kubikmeter Verbrauch, zwischen 720 und 1200 Quadratmeter Grundstücksfläche) haben die Werke die Be- und Entlastung berechnet. Im Gebiet I sparen die Kunden 37 bis 40 Euro pro Jahr, im Gebiet II zahlen sie 40 bis 65 Euro mehr.
Der Vg-Rat hat die Gebührenvorschläge der -Werke mit den Stimmen von CDU, FWG und FDP beschlossen. SPD und Grüne stimmten dagegen.
Die Ratsmitglieder der SPD sehen auch Spielraum für eine Senkung der Wassergebühren im Gebiet I. "Bei unserem Vorschlag von 1,80 Euro Wassergeld würden wir einen Gewinn von etwa 60 000 Euro ausweisen können", sagte der Fraktionsvorsitzende Lothar Rommelfanger. Für einen Kubikmeterpreis von 1,40 Euro im Gebiet II plädierten die Grünen.
VG-Bürgermeister Karl-Heinz Frieden, gestützt von den Fraktionen der CDU, FWG und FDP, hatte die Gebührenvorschläge mit Verlustvorträgen bei Abwasser und Wasser begründet. Die Senkung der Abwassergebühr sei möglich, weil die Verluste aus dem Betriebszweig für 2012 auf null zurückgingen.
Im Betriebszweig Wasserversorgung verbuchten die Werke aber einen Verlust von etwa 256 000 Euro. Geringere Wasserpreise seien möglich, wenn auch diese auf null zurückgefahren seien.
Neubau oder Sanierung


Während der Ratssitzung stimmten die Politiker auch über den Wirtschaftsplan im Betriebszweig Schwimmbad ab. Hatten sich in der Vergangenheit nur die Grünen gegen die Pläne für ein neues Schwimmbad mit Wellnessbereich ausgesprochen, übt jetzt auch die FDP deutlich Kritik und bringt eine Sanierung statt Neubau wieder ins Spiel. "Erst seit Oktober ist es uns aufgrund des Verwaltungsvermerks vom 6. September 2011 über das Gespräch beim Innenministerium des Landes bekannt, dass eine wirtschaftliche Lösung wohl nur mit höheren Kosten als den veranschlagten Nettokosten von 9,5 Millionen Euro verbunden ist", sagt Fraktionschef Franz Görtz. Die FDP rechnet laut Görtz mit mindestens 12 Millionen Euro und einem Förderanteil des Landes von maximal drei Millionen Euro. Sein Resümee: "Lasst uns jetzt die Reißleine ziehen und Überlegungen zur Sanierung neu aufgreifen."

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