"Adel verpflichtet" im Karneval

SAARBURG. (kpj) "Hau-Ruck Royal - Adel verpflichtet" war Motto der Kappensitzung der Karnevalsgesellschaft Hau-Ruck. Im stilvollen Ambiente der zum fürstlichen Landsitz "Hildebrand-Castle" umfunktionierten Stadthalle boten die Humoristen ein prächtiges Defilee gekrönter und ungekrönter Häupter.

Anlässlich der Gründung des "Klein-Fürstentums Saarburg" lud der Souverän des adeligen Hauses Fürst Rolo von Hoffnungslos alias Sitzungspräsident Roland Hoffmann zum Treffen der Blau- und Humorblütigen. "Adelsreporter" Peter Merten berichtete aus der Welt der "Schönen und Reichen". Neben der Bundespolitik war natürlich auch die bevorstehende Kommunalwahl sein Thema. So müssten sich nach einem Wahlsieg der SPD-Kandidatin Edith van Eijck alle Saarburger die Haare rot färben. Die Stadt würde dann in "Pumuckl-Town" umbenannt.Als britische Wachoffiziere sorgten Timo Rahlmeyer und Christopher Becker für Lachsalven im ausverkauften "Landsitz". In rote Uniformen gekleidet und mit mächtigen Bärenfellmützen auf dem Kopf berichteten sie über die Royals und ihre Schwächen und sorgten mit ohrenbetäubenden Exerzierkommandos für begeisterten Applaus.Mit Klaus Oetringer stand ein waschechter Butler vom Gau in der Bütt, der sich "in den Hintern beißen" wollte, dass ihm nicht kalt war, als die Hofdame abends in sein Zimmer kam und ihn "aufwärmen" wollte. Im original Beefeater-Kostüm der Londoner Tower-Wachen nahm Barde Jürgen Rahlmeyer mit seinen Liedern und Pointen die Saarländer und die von den Saarburgern heiß geliebten Nachbarn aus Irsch aufs Korn.Auch der "Diplomatische Chor" unter der Leitung von Sonja Kranich brachte mit lokalpolitisch gefärbten Texten Stimmung. Mit Hardy Müller stand dann ein begnadeter Stimmen-Parodist in der Bütt, der als Fürsten-Chauffeur seine Erlebnisse in verschiedenen Dialekten zum Besten gab.Andreas Jager portraitierte das Rentnerdasein. Mit seiner unnachahmlichen Gestik und Mimik erinnerte er sich, wie er als junger Mann "gar nicht wusste, dass man im Bett auch schlafen kann" und stellte fest, dass seine Frau mit der Zeit älter geworden sei. Graf Berthold von Wadenkramp alias Berthold Kramp hatte seine Frau Lady Jutta von Pfeifer-Jungblut gleich mitgebracht. Als streitbares Ehepaar nahmen sie die kommunalpolitische Prominenz unter die Lupe.Glanzvoller Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Besuch ihrer königlichen Majestät Queen Elisabeth II (Erika Rassier). Unter den Klängen der englischen Nationalhymne machte die Regentin ihre Aufwartung, um als Schirmherrin an den "Reiterspielen vom Kammerforst" teilzunehmen, bei denen das Hau-Ruck Männerballett unter der Leitung von Rainer Kind "Military-Wettkämpfe" und "Pferdedressur" darbot. Ein ebenso großer Augenschmaus waren die "Schlossgespenster" der Tanzschule Wacht und die "Zimmermädchen" des Hau-Ruck Balletts unter der Leitung von Antonia Jager und Daniele Helmle.Seinen stimmungsvollen Abschluss fand das Adelsdefilee mit "Zelebrator" Egon Altenhofen und seinen Grimaldis. Für seine Verdienste um den Verein wurde Ernst Müller vom Hau-Ruck Präsidenten zum Senator ernannt.

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