Dorfentwicklung Keine Leuchtreklame im neuen Wellen

Wellen · Der Ortsgemeinderat nimmt beim Bebauungsplan auch die Tierwelt in den Blick. Die Investoren stehen in den Startlöchern.

 Das bräunliche Haus und die Garagen im Vordergrund werden, wenn der Bebauungsplan für „Das neue Wellen“ umgesetzt wird, für den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses abgerissen.

Das bräunliche Haus und die Garagen im Vordergrund werden, wenn der Bebauungsplan für „Das neue Wellen“ umgesetzt wird, für den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses abgerissen.

Foto: Jürgen Boie

Der Ortsgemeinderat musste noch einmal an den Bebauungsplan für „Das neue Wellen“. So nennt die Gemeinde das Gelände, das zwischen der TKDZ GmbH und der Auffahrt zur Brücke nach Grevenmacher liegt und für das der Bau eines Edeka-Markts und eines Wohn- und Geschäftshauses geplant ist.

Eigentlich war im Oktober dieses Jahres schon alles entschieden: Der Ortsgemeinderat Wellen hatte den Bebauungsplan für das Gelände zwischen der TKDZ und der Rampe zur Brücke über die Mosel nach Grevenmacher abgesegnet (der TV berichtete). Doch jetzt stand genau dieser Bebauungsplan wieder auf der Tagesordnung für die Ortsgemeinderatssitzung. Aber Ortsbürgermeister Hans Dostert winkte ab: „Es gab ein paar Unstimmigkeiten in Bezug auf die Grenzziehung von Grundstücken. Dadurch mussten wir noch mal ins Detail, um den Bebauungsplan rechtssicher zu machen.“

Die Veränderungen sehen jetzt so aus, dass das Grundstück Josef-Schnuch-Str. 4 ein Teil des Bebauungsplans wird. Das war vorher nicht der Fall. Dieses Grundstück wird jetzt auch etwas vergrößert, so dass ein Teil der rund 80 geplanten Parkplätze zur Josef-Schnuch-Str. 5 gehören wird. Das geplante Wohn- und Geschäftshaus wird dafür ein Stück weiter nach Norden verschoben. Der Investor hat sich die benötigten Flächen beschafft.

Diskutiert wurde noch über die Verschwenkung der Josef-Schnuch-Straße auf Höhe der Häuser mit den Nummern 5 bis 8. Hier wird die Straße bis an die Grundstücksgrenze der genannten Häuser in den Bebauungsplan aufgenommen, damit es keine Irritationen über Zuständigkeiten beim Straßenbau gibt.

Ungelöst blieb die erwartete Problematik, dass Luxemburg-Pendler die neu entstehenden Parkplätze als Mitfahrerparkplatz nutzen. Ebenso wurde angesprochen, aber nicht abschließend geklärt, dass die Anwohner der Josef-Schnuch-Straße ja auch irgendwo parken müssten, die Straße aber zugleich breit genug bleiben muss, damit der LKW-Verkehr zum Werk der Porr AG (früher TKDZ) fließen kann.

Beschlossen wurde im Zuge der Verabschiedung des Bebauungsplans, dass das Gebäude, das zurzeit von einem Pizza-Bringdienst und bis vor kurzem auch von einem Blumenladen genutzt wurde, weiterhin für Einzelhandel und Angebote außerhalb eines innerstädtischen Warenangebots zur Verfügung steht.

Zu guter Letzt einigte man sich auch darauf, dass zum Schutz der Fledermäuse und Kleinreptilien keine grellen Leuchtreklamen zugelassen werden. Uwe Franzreb vom Planungsbüro IGR aus Rockenhausen: „Den Einwänden und Anregungen der Träger öffentlicher Belange wurde Rechnung getragen.“

Die Diskussion über den Bebauungsplan in seiner aktualisierten Form blieb kurz, da die Änderungen keine wesentliche Neuausrichtung des Projekts mit sich bringen. Anschließend wurde der neue Bebauungsplan einstimmig beschlossen.

Die Offenlegung soll jetzt noch im Dezember stattfinden. Die Offenlegungszeit wird sich wegen der Feiertage über Weihnachten und Neujahr etwas verlängern. Gerd Sluiters, Projektmanager und Vertreter des Investors gegenüber der Ortsgemeinde, geht aber davon aus, dass im Februar oder spätestens März der Bebauungsplan in Kraft treten kann. „Wenn dann Baurecht besteht, werden wir die Bauanträge einreichen“, verspricht Sluiters. „Allerdings müssen die Grundstücksverträge noch notariell beglaubigt werden“, fügt er hinzu.

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