Ängste, Wut und Sorge

Hermeskeil · Die Lebensberatung Hermeskeil legt ihren Jahresbericht für 2016 vor. Dessen Fazit: Psychische Erkrankungen sind immer noch ein Tabuthema.

Hermeskeil (red) Kinder und Jugendliche mit psychisch belasteten Eltern unterstützen - das ist ein Schwerpunkt der Lebensberatung Hermeskeil.
Im Jahresbericht 2016 heißt es, psychische Erkrankungen seien nach wie vor ein Tabuthema in der Gesellschaft. Den Beraterinnen in der Lebensberatung Hermeskeil ist es wichtig, jede Familie in ihrer Individualität, mit den Stärken und Schwächen, ihren Bemühungen umeinander zu sehen und zu würdigen.
Zwischen 10 bis 15 Prozent der Ratsuchenden kamen 2016 aus Familien mit mindestens einem psychisch belasteten Elternteil. Der Familienalltag werde in solchen Fällen von Ängsten, Wut, Sorge und Schuldgefühlen beeinflusst, Instabilität und Unruhe erschöpften Kinder und Eltern.
Die Beratungsstelle bietet in solchen und ähnlichen schwierigen Situationen altersgerechte Aufklärung, Entlastung und Gespräche und versucht, eine Lotsenfunktion zu übernehmen. Sie ist Mitglied im Arbeitskreis "Kinder psychisch kranker Eltern", der an der Entwicklung von Unterstützungsstrukturen für Familien mit elterlicher psychischer Erkrankung arbeitet.
Insgesamt haben 2016 genau 831 Kinder, Jugendliche und Erwachsene Unterstützung bei der Lebensberatung gesucht. Zusätzlich nahmen 720 Personen an präventiven Angeboten der Beratungsstelle teil, beispielsweise an Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen.
Die wichtigsten Themen für Erwachsene waren die Belastung durch kritische Lebensereignisse, Konflikte in der Partnerschaft sowie Trennungen oder eine problematische Arbeitssituation. Partnerschaftskonflikte, emotionale Belastung auch aufgrund der Trennung der Eltern oder Probleme mit konsequentem Erziehungsverhalten waren für Eltern mit Kindern und Jugendlichen Hauptgründe, die Lebensberatung aufzusuchen und dort um Hilfe zu bitten.
Leiterin der Lebensberatung Hermeskeil ist die Diplom-Sozialpädagogin Marita Krist. Mit ihr arbeiten im Team drei Psychologinnen, eine Diplom-Pädagogin sowie eine Verwaltungsangestellte. Die Beraterinnen arbeiten vernetzt, etwa mit Kindertagesstätten, Schulen dem Jugendamt und Gerichten. Im Projekt "KiTa! Plus" des Landes Rheinland-Pfalz ist die Lebensberatung Hermeskeil Kooperationspartner der Kindertagesstätten Holzerath, Gusterath und Thomm; dort nahmen 149 Personen Angebote für Eltern in Anspruch.
Für Ratsuchende ist die Unterstützung kostenlos. Die Gesamtkosten für Fachpersonal, Verwaltung und Sachmittel 2016 von knapp 325 000 Euro werden zu 52,2 Prozent vom Bistum Trier getragen. Weitere Zuschüsse kamen vom Land Rheinland-Pfalz mit 58 000 Euro, vom Landkreis Trier-Saarburg mit rund 75 000 Euro sowie von den Verbandsgemeinden Hermeskeil, Kell am See und Ruwer.
Weitere Informationen gibt es bei der Lebensberatung Hermeskeil, Hirtenweg 2a, Telefon 06503/6031. Die E-Mail-Adresse lautet lb.hermeskeil@bistum-trier.de. Die Adresse der Homepage ist zu finden unter <%LINK auto="true" href="http://www.lebensberatung.info/hermeskeil" text="www.lebensberatung.info/hermeskeil" class="more"%>

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