Aktiv, sozial, feierfreudig

Die Kolpingfamilie in Karthaus feiert ihr 90. Jubiläum. Die katholische Vereinigung blickt zurück auf eine bewegte Vergangenheit.

 Seit 90 Jahren in Konz-Karthaus aktiv: die Kolpingfamilie. TV-Foto: Jürgen Boie

Seit 90 Jahren in Konz-Karthaus aktiv: die Kolpingfamilie. TV-Foto: Jürgen Boie

Konz-Karthaus. (jbo) Gegründet 1918 in der Krisenzeit nach dem Ersten Weltkrieg, verboten in den letzten Jahren der Nazi-Diktatur, wiedergegründet 1946, zählen heute 175 Mitglieder, darunter viele Jugendliche und junge Erwachsene, zur Kolpingfamilie Konz-Karthaus. Zu ihrem 90. Geburtstag präsentiert sich die als "Katholischer Gesellenverein Karthaus" gegründete Gemeinschaft aktiv und lebendig.Udo Lambert, langjähriger Vorsitzender und heutiger Seniorensprecher der Kolping-Brüder und -Schwestern, erinnert sich an die 70er Jahre: "Bis dahin war die Kolpingsfamilie ein reiner Männerclub." Erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil sei die Öffnung für Frauen und evangelische Christen möglich geworden.Für die ganze Familie da

"Anders macht der Name ,Familie' ja auch keinen Sinn", sagt Heike Bartel, Schriftführerin im Vorstand der Karthäuser Kolpingfamilie. Damit nahm die Entwicklung des christlichen Clubs eine Wendung. "Plötzlich gab es eine Krabbelgruppe, Frauenfrühstücke und vieles mehr", erinnert sich Bartel. Lambert hat beim Blick zurück auch die Auftritte der Karnevalsgesellschaft "Blaue Funken" im Kolpingheim in Erinnerung: "Da war in unserem Heim immer richtig was los!"Dass die Kolpingfamilie in Karthaus seit mehr als 50 Jahren ein Vereinsheim hat, verdankt sie besonderem Glück. Obwohl Frauen 1953 noch keine Mitglieder waren, vererbte Katharina Klassen aus Karthaus der Gemeinschaft ein Gelände - unter einer Bedingung: Jährlich müssen zwei Messen für sie bestellt werden. Das Haus fand sich in der Nähe von Wittlich: Eine alte Reichsarbeitsdienstbaracke, die dort abgebaut und als Kolping-Vereinsheim in der Römerstraße 173 wieder aufgestellt wurde.Pilgern zur Feier des Jahres

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Kolpingsfamilie war in den 60er Jahren der Bau der Kolping-Siedlung mit 15 Häusern auf der dem Kloster Karthaus gegenüberliegenden Seite der Bahngleise. Die Kolpingsfamilie als sozialer Verband war schon immer in unterschiedlichen Bereichen aktiv. Da gibt es seit Jahren etablierte Veranstaltungen wie den Vater-Kind-Tag, den offenen Treff an jedem Freitagabend im Kolpingheim, Jugend- und Seniorenveranstaltungen, Vorträge zur Erwachsenenbildung und vieles mehr. Vorsitzender Josef Maximini freut sich auf zusätzliche Höhepunkte im Jubiläumsjahr: "Wir werden unter anderem 90 Kilometer auf dem Jakobs-Weg pilgern und ein Sommerfest organisieren. Die offiziellen Feierlichkeiten finden im August im Kloster Karthaus statt. Dazu erwarten wir neben Vertretern der Kolpingsfamilien aus der Region auch Ehrengäste aus Kirche und Politik."

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