All es überprüft, nichts gefund en

Vor etwas mehr als einem Monat ist der 72-jährige Albert Müller aus Dausfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) von seinem Abendspaziergang nicht mehr heimgekehrt (der TV berichtete). Weder die - spärlichen - Hinweise von Bürgern und Verwandten noch Suchaktionen erbrachten irgendeine Spur.

 Die Spur führt ins Nichts: Feuerwehrleute auf der Suche in der Nähe von Dausfeld. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Die Spur führt ins Nichts: Feuerwehrleute auf der Suche in der Nähe von Dausfeld. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Prüm-Dausfeld. Montag, 30. November: Der 72-jährige Albert Müller verlässt am frühen Abend sein Haus, vermutlich zum täglichen Spaziergang. Aber er kehrt nicht zurück. Niemand weiß, welche Route er genommen hat, keiner scheint ihn unterwegs gesehen zu haben.

Die Suche beginnt - und bleibt ohne Ergebnis, ohne Hinweise auf einen Unfall, ein Verbrechen oder ein beabsichtigtes Verschwinden des Rentners. "Wir sind wirklich allem nachgestiefelt", sagt Hauptkommissar Richard Schleder von der Polizei-Inspektion Prüm. "Aber bisher war nichts zu machen."

Dreitägige Suchaktion Anfang Dezember



Nachgestiefelt - das kann man wörtlich nehmen: Drei Tage lang durchsuchen Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehren in der ersten Dezemberwoche die Waldgebiete rund um Prüm und den Stadtteil Dausfeld, jedesmal mit etwa 50 Personen. Suchhunde werden eingesetzt, ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera fliegt das Gebiet rund um Prüm und die Nachbarorte ab. DRK-Helfer stehen in Bereitschaft, falls Albert Müller, vielleicht in hilflosem Zustand, gefunden wird.

Aber sie finden nichts - und das gilt auch einen Monat danach. Auch die Möglichkeit, dass Müller den Freitod gesucht oder sich abgesetzt hat, haben die Ermittler in Betracht gezogen. "Aber es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass er sein Lebensumfeld verlassen wollte", sagt Schleder.

Dazu hätte er vielleicht vorher - oder unterwegs - Geld abheben müssen. Verdächtige oder ungewöhnliche Vorgänge auf dem Konto des Vermissten seien aber nicht zu verzeichnen. Außerdem: "Die EC-Karte von dem Konto, das uns bekannt ist, lag zu Hause", sagt Richard Schleder. "Die hat er nicht mit."

Europaweite Fahnung



Zwar seien mittlerweile von Bürgern und Verwandten Hinweise eingegangen - wenige nur, hauptsächlich Angaben, an welchen Stellen im Haus des Vermissten oder in der Umgebung man noch suchen könnte. Auch "irgendwelche selbsternannten Wahrsager", sagt Schleder, seien unter den Tippgebern gewesen und hätten teilweise abwegige Ratschläge erteilt. Ob ernstzunehmen oder nicht: "Nirgendwo eine Spur", sagt der stellvertretende Inspektionsleiter.

Albert Müller ist jetzt europaweit im Polizei-Fahndungssystem ausgeschrieben. Zahnstatus und DNA-Material sind aufgenommen - für den Fall, dass irgendwo ein nicht zu identifizierender Mann gefunden wird. "Dann wird das abgeglichen", sagt Richard Schleder.

Hinweise an die Polizei Prüm unter Telefon 06551/9420.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort