Alle Frauen sind beim Züscher Lauftreff willkommen

Züsch · Der formelle Dorfmoderationsprozess hat in Züsch gesellige, regelmäßige Treffen auf den Weg gebracht.

Gewandert wird in Züsch seit eh und je. Und die Frauengruppe des Lauftreffs wandert auch nicht erst seit der Dorfmoderation einmal die Woche. Sie gingen schon seit etwa zwei Jahren regelmäßig spazieren, erzählt Doris Schmitt, die mit einer weiteren Züscherin eine neue Initiative auf den Weg gebracht hat. Denn der von Dorfmoderatorin Beate Stoff begleitete Prozess stieß im Ort einiges mehr an.

Neuerdings gibt es nämlich auch einen regelmäßigen Treffpunkt für alle Züscher Frauen - also auch für diejenigen, die nicht mit wandern. Manchen sei das einfach zu beschwerlich, wissen die Lauftreff-Frauen, die nun Abhilfe schaffen.

Denn ab sofort wird abgewechselt, und zwar das ganze Jahr über. Seit Dienstag, 4. April, steht die Tür des Bürgerhauses alle zwei Wochen allen Züscherinnen jeden Alters offen. Und zwar an jedem zweiten Dienstag, immer ab 16 Uhr.

Wer mit den etwa 15 Frauen der Biehl-Gruppe, benannt nach dem Hausnamen des Treffpunkts, wandern gehen will, geht wandern - vielleicht dann aber nur eine statt wie sonst immer dienstags eher zwei Stunden. Alle anderen machen es sich im Haus gemütlich: in geselliger Runde bei Kaffee, Kuchen und Schnittchen. Dabei klappern dann auch meist die Strick- und Häkelnadeln, während andere Frauen Karten spielen oder sich einfach nur unterhalten. "Ich fühle mich wohl in der Runde", sagt Marlene Laudes (67). Seit sie verwitwet ist, gehe sie sonst kaum irgendwohin. Für Ältere wie Schmitts Mutter Marlene (85) gilt das genauso. "Der gefällt das hier - sie erzählt von früher und macht auch viel Handarbeiten", freut sich ihre Tochter. Und wenn sie Jüngeren dann auch noch Tipps in Sachen Strümpfe stricken geben kann, profitieren beide Seiten davon.

Damit alle auch ganz spontan vorbeikommen können, verrät ein Aushang, wann was angesagt ist und ab wieviel Uhr die Haustür des Bürgerhauses offen steht. Darüber, wer wohl alle 14 Tage einen Kuchen backen wird, haben sich die Frauen noch keinen Kopf zerbrochen. Schließlich gibt es in ihrer Runde etliche leidenschaftliche Bäckerinnen, die das liebend gern und auch ohne Auftrag übernehmen. Janet Miller geht wie alle anderen daher davon aus, dass es schon klappen wird mit dem Abwechseln. Keinesfalls sollte sich jemand dazu verpflichtet fühlen. Dem neuen Treffpunkt vorausgegangen war ein auf Initiative einer Züscherin organisierter Kaffee- und Handarbeitstreff in deren privaten Räumen. Wegen der großen Resonanz zogen die Frauen nach Weihnachten um ins Bürgerhaus, das Miller immer zeitig auf- und auch wieder abschließen wird.

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