"Alle unter einen Hut bringen"

KONZ. Er will noch mal: Winfried Manns, seit 1992 Bürgermeister der Verbandsgemeinde und der Stadt Konz, stellt sich am 13. Juni erneut zur Wahl als Stadtbürgermeister.

 Will Hausherr des Rathauses bleiben: Winfried Manns.Foto: Susanne Windfuhr

Will Hausherr des Rathauses bleiben: Winfried Manns.Foto: Susanne Windfuhr

An eine der ersten Fragen, die Winfried Manns nach seiner Bewerbung für die in Personalunion ausgeschriebene Stelle als "doppelter Bürgermeister" gestellt wurde, erinnert sich der gebürtige Westerwälder noch genau: Ob Konz eine schöne Stadt für ihn sei, wollten die Herren wissen. Winfried Manns, selten um eine schlagfertige Antwort verlegen, habe geantwortet: "Es ist nicht so hässlich, als dass man nicht etwas Vernünftiges daraus machen könnte." Das habe er versucht in den zurückliegenden zwölf Jahren, berichtet Manns und ist überzeugt, in manchen Punkten erfolgreich gewesen zu sein. Am markantesten für ihn: "Ich bin besonders froh darüber, dass es in Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung gelungen ist, aus einem schwierigen Industrie-Terrain ein neues Konz-Mitte gestaltet zu haben - mit einer Verkehrs-Infrastruktur, die vernünftig geregelt ist." Dabei habe er es nicht als nachteilig empfunden, sozusagen als Fremder in Konz begonnen zu haben. Frankfurt, Nürnberg und Mainz waren Stationen vor seinem Wechsel nach Konz, und dennoch habe er schnell festgestellt, in seiner neuen Heimat gut klar zu kommen. Sein Rezept: "Man muss sich so für die gewählte Aufgabe einsetzen, dass dies als Anliegen überzeugt. Und am besten arbeitet man mit den Menschen zusammen, wenn man versucht, alle unter einen Hut zu bringen." Er versuche, nicht Gräben aufzureißen, wo keine sind. Auch wenn die SPD im Stadtrat seit einiger Zeit "in eine gewisse Opposition" gegangen sei, liefen die Diskussionen mit allen Fraktionen "immer auf sehr sachlicher Ebene". Regelrecht erleichtert ist Manns darüber, dass er nicht einziger Bürgermeister-Kandidat ist, sondern sich auch Wolfgang Hertel von den Grünen zur Wahl stellt ( TV vom 23. April). "Es hätte mich betroffen gemacht, wenn überhaupt kein anderer angetreten wäre. Schließlich möchte ich gerne die Auseinandersetzung." Die Kandidatur seines Mitbewerbers Hertel betrachtet er mit Respekt: "Ich finde es gut und richtig, dass er sich und seine Fraktion über diesen Schritt profilieren möchte und präsentiert." Auf die leichte Schulter könne er den bevorstehenden Wahlkampf trotz seiner Erfahrung nicht nehmen: "Man muss den Leuten schließlich deutlich machen, dass man gewählt werden will."Große Pläne für Karthaus und Innenstadt

Ziele sieht der 54-Jährige nach wie vor zu verwirklichen: Vorrangig sei für ihn die Gestaltung des Umfeldes am Bahnhof Karthaus. "Das müssen wir schnellstmöglich in Ordnung bringen." Auch die Verkehrsberuhigung der Karthäuser Straße sowie der geplante Kreisel am Saarbrücken-Kopf stünden ganz oben auf seiner Prioritäten-Liste. "Außerdem müssen wir sehen, dass wir auch den Rest der Innenstadt dem Gesamtbild anpassen." Den Antrieb, nochmals anzutreten, beschreibt der Vater einer erwachsenen Tochter so: "Ich habe Spaß daran, zu erleben, wie man für die Entwicklung der Region mit diesem Amt bestimmte Dinge einleiten kann." Als Stärken, die er dabei einbringen könne, nennt Manns: "Ich bin einigermaßen kreativ, relativ durchsetzungsfähig und ein harter, aber fairer Verhandler."

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