Aller guten Dinge sind zehn

BEUREN/HERMESKEIL. Neue Grenzen im Wald: Das Forstamt Hochwald wird ab dem 1. Oktober seine Organisationsstruktur ändern. Betroffen sind innerhalb der Verbandsgemeinde Hermeskeil die Forstreviere Beuren, Gusenburg, Königsfeld, Reinsfeld und Züsch, die durch Staatswald vergrößert werden. Die offiziellen Verträge wurden am Donnerstag von den Beteiligten unterzeichnet.

Die Neuorganisation der Forstreviere im Forstamt Hochwald ist nun beschlossene Sache. Statt wie bisher zwölf wird es künftig nur noch zehn Reviere geben, die über vergrößerte Betriebsflächen verfügen. Konkret bedeutet das für die innerhalb der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil liegenden Forstreviere Beuren, Gusenburg, Königsfeld, Reinsfeld und Züsch eine Aufstockung um rund 300 Hektar Fläche aus den Staatswäldern "Hohe Wurzel", "Forstelbach", "Thiergarten" und "Rösterkopf". Dies entspricht einer Vergrößerung um 28 Prozent."Unterm Strich haben alle gewonnen"

"Unterm Strich haben also alle was gewonnen", sagt der Leiter der VG-Verwaltung, Werner Haubrich, zufrieden und verteilt die offiziellen Verträge zur Unterzeichnung an die Ortsbürgermeister der von der Reform betroffenen Gemeinden. Doch bis hierhin war es ein langer Weg. Der Hintergrund: Seit Januar 2004 wurde in Rheinland-Pfalz aus wirtschaftlichen Gründen die Zahl der Forstämter von 88 auf 45 reduziert. Auch die Forstämter Hermeskeil und Osburg wurden offiziell aufgelöst und zum neu gegründeten Forstamt "Hochwald" zusammengeschlossen. Das ist seitdem für die Bewirtschaftung von rund 16 400 Hektar Wald zuständig. Fest stand schon damals, dass diese Veränderungen nur die erste Stufe der vom Landesministerium für Umwelt und Forsten beabsichtigten Reformen sein sollten. Bernhard Buss, Forstdirektor vom Forstamt Hochwald, skizziert die Ausgangssituation: "Um die jährlichen Bewirtschaftungskosten weiter zu senken, hatte das Land eine Neuabgrenzung der Reviere innerhalb der einzelnen Forstämter gefordert." Zwischen 1400 bis 1800 Hektar Betriebsfläche pro Revier lautete die Zielvorgabe des Ministeriums. Diese erfüllten nur fünf von zwölf Revieren im Bereich des Forstamts Hochwald. Mit vier Organisationsmodellen im Gepäck, die das Forstamt ausgearbeitet hatte, setzte sich Buss mit den betroffenen Ortsbürgermeistern in der VG Hermeskeil auseinander. Übrig blieb die "Variante vier" (siehe Extra), mit der die Mehrheit einverstanden war, "auch wenn es die eine oder andere kritische Stimme gab", sagt Bürgermeister Michael Hülpes (CDU). Diese Variante wird nun zum 1. Oktober umgesetzt. Einen Wermutstropfen bringt diese Reform dennoch mit sich, und zwar die Auflösung der bisherigen Forstzweckverbände Beuren, Gusenburg und Königsfeld, sagt Theo Palm, Ortsbürgermeister von Geisfeld: "Das waren über 100 Jahre gewachsene Tradition; dem zuzustimmen fiel nicht leicht." Was die personellen Auswirkungen der Strukturreform angeht, betont Bürgermeister Hülpes, dass "die ,Variante 4‘ innerhalb der VG solidarisch und sozialverträglich umgesetzt werden kann". Zudem hätten die Gemeinden, gerade was die Auswahl des für ihren Bezirk zuständigen Försters angeht, ein starkes Mitspracherecht, betont er. Forstdirektor Buss ergänzt: "Wie die Beschäftigungs-Möglichkeiten konkret aussehen, muss noch geklärt werden. Das einer am Ende gehen muss, wird sich aber leider nicht vermeiden lassen." Hermeskeil ist im Landkreis Trier-Saarburg übrigens die erste Verbandsgemeinde, die die neue Revierbildung offiziell verabschiedet hat. Darauf verwies VG-Verwaltungsleiter Werner Haubrich abschließend.

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