Alles dreht sich um den Ball

Die mobile "Fohlen-Fußballschule" hat beim SV Kell Station gemacht. Für 48 Jungkicker zwischen zehn und 18 Jahren wurde der Traum von einem hochkarätigen Profitraining wahr. Die Methoden des Erstligisten waren auch interessanter Anschauungsunterricht für die Trainer des SV Kell.

 Sie wollen hoch hinaus: Gabriel Engler, Nicolas Schmitz und Stefan Metzen (von links), hier beim Kopfballtraining, wollen alles daran setzen, Fußballprofi zu werden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Sie wollen hoch hinaus: Gabriel Engler, Nicolas Schmitz und Stefan Metzen (von links), hier beim Kopfballtraining, wollen alles daran setzen, Fußballprofi zu werden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kell am See. (doth) "Methodisch, interessant und spannend trainieren und dabei Spaß haben", so charakterisiert Koordinator Thomas Reich die Art und Weise, wie bei den Borussen der Nachwuchs gefördert wird. Ganz uneigennützig ist diese Initiative nicht, denn er und seine Mitstreiter sind ständig auf der Suche nach jungen Talenten. "Einige Jungs des SV Kell spielen einen höchst interessanten Fußball", stellt er mit Kennerblick fest. SV-Trainer Norbert Etringer wurde 2006 zum erweiterten Trainerstab der Fohlen-Fußballschule berufen. So kam für beide Seiten ein fruchtbarer Kontakt zustande.

"Wir bilden keine Leichtathleten aus"



Die Methode klingt einfach, ist aber sehr effektiv: "Der Ball steht im Vordergrund", erklärt Reich und distanziert sich vom reinen Lauftraining: "Wir bilden keine Leichtathleten aus", jede Situation ohne Ball sei verlorene Zeit. Die Jungkicker lernen Raum, Zeit und Geschwindigkeit richtig einzuschätzen, Handlungs- und Reaktionsschnelligkeit.

Diese Art der Fußballschule schauten sich die SV-Trainer natürlich genau an. "Auch wir lernen hier eine Menge dazu", freute sich SV-Vorsitzender Volker Klaeser. Gerade der Spaßfaktor sei wichtig, und das gehe nicht ohne Erfolgserlebnisse. "Wir haben schon viel entdeckt, was wir in unserer Jugendarbeit besser machen können", bestätigt auch Jugendleiter Udo Müller.

Ortsbürgermeister Markus Lehnen freut sich nicht nur für den Verein, sondern für den gesamten Ort: "Es ist toll, wenn in der Jugendarbeit neue Wege gegangen werden."

Ein Ausflug in den Borussen-Park



Die Idee eines Fußballworkshops setzte der Geschäftsführer des Fördervereins, Detlef Schmitz, bereits 2003 um. Daraufhin wurde der Förderverein Fußballjugend gegründet. Am dritten Tag des Lehrgangs gings in den Borussen-Park, eine noch spannendere Angelegenheit. Profis "zum Anfassen", die enormen Möglichkeiten eines Erstligaclubs, ein spannendes Training mit Torwartlegende Uwe Kamps und beim Vorbereitungsspiel gegen den SC Heerenveen als Balljunge fungieren - das bleibt wohl lange in Erinnerung.

Aber was sagen die Jungs selbst? "Mein Spiel ist wesentlich besser geworden", stellt der 14-jährige Gabriel Engler fest. Sein ein Jahr jüngerer Sportskamerad Nicolas Schmitz kann jetzt besser mit dem Ball umgehen und: "Ich hoffe, dass ich auch noch schneller werde." Für den 13-jährigen Stefan Metzen war es eine neue Erfahrung im Training mit einem Bundesliga-Club: "Da lernt man eine viel bessere Ballbehandlung."

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