Alles für die Orgel

LEIWEN. Genau den Nerv des Publikums traf das diesjährige Leiwener Mundart-Theaterstück "Dem Himmel sei Dank". Der Mundart-Schwank nach Bernd Gombold erntete viele Lacher und großen Applaus.

Eine hochaktuelles Leiwener Thema ist es, dessen sich die ambitionierten Laienschauspieler um Regisseurin Karin Forster in ihrem diesjährigen Stück angenommen haben: Der (reale) Leiwener Pastor und die engagierte Bürgerin Doris Scholtes sammeln derzeit Spenden für die Renovierung der Kirchenorgel. Auch ihre chaotischen Pendants auf der Bühne sind auf der Suche nach Geld für die Orgelerneuerung: Der gewitzte Pastor Alfons Teufel (Christian Stoffel) und die rüstige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede Engel (Anke Stoffel) leiden unter chronischem Geldmangel. Also bedienen sich Pastor und Küster Johannes Höll (Reinhold Stoffel) einiger extravaganter Methoden, um die benötigte Summe zu beschaffen: Sie zocken mit gezinkten Karten ihre Schäfchen ab, brennen Schnaps und vermieten Zimmer im Pfarrhaus. So ziehen eine attraktive Aerobic- (Anja Skorjanec) und eine heiratswillige Handarbeitslehrerin (Karin Forster) ein und sorgen für reichlich Trubel im beschaulichen Haus des Gottesdieners. Auch die resolute Haushälterin (Christa Weis) weiß nicht mehr ein noch aus. Dass es in Leiwen drunter und drüber geht, bleibt auch dem Bistum Trier nicht verborgen. So soll der strenge Domkapitular Dr. Jüngling (Joachim Hagen) nach dem rechten sehen und droht dem Pastor mit einer Strafversetzung ins benachbarte Trittenheim - eine Horrorvision. Derweil plagen Uschi (Christine Forster), die Nichte der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, andere Sorgen: Ihre Tante will sie ins Kloster stecken. Das kann nur ihr cleverer Freund Siggi (Ralf Steffes) verhindern. Mit großem Einsatz, Ironie und Standvermögen trotz zu viel Leiwener Weins begeistern die Schauspieler ihr Publikum. Pfarrhaushälterin Christa Weis dichtet sogar ein neues Mittagsgebet: "Herr, segne dieses Mahl - und auch das Küchenpersonal". Am Ende des dritten Aktes lösen sich alle Probleme wie von selbst auf, und der Pastor kann ein lautes "Dem Himmel sei Dank" rufen. Auch für die (echte) Leiwener Orgel nimmt es ein gutes Ende: Der Theaterverein spendet ihr einen Teil der Einnahmen. Eine weitere Aufführung findet am 22. April um 20 Uhr im Saal des Gasthauses Schu statt.

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