Alles neu - vom Dach bis zum Fußboden
Hermeskeil · Nach den umfassenden Bauarbeiten der vergangenen Jahre steht der Integrierten Gesamtschule Hermeskeil jetzt die nächste Herausforderung bevor: Der Kreistag Trier-Saarburg hat beschlossen, dass Dach, Fassade, Böden und Haustechnik erneuert werden sollen - und zwar so bald wie möglich.
Laut ist es in der Sporthalle der Integrierten Gesamtschule (IGS) Hermeskeil. Schüler sitzen auf der Tribüne und feuern ihre Kameraden an, die mit Basketball übers Spielfeld dribbeln. Das Turnier der achten Klassen könnte die vorerst letzte größere Schulsportveranstaltung in der Halle gewesen sein - denn der Kreistag Trier-Saarburg hat am Montag beschlossen, dass das Gebäude in diesem Jahr generalsaniert wird.
"Das ist ein längst überfälliger Schritt", sagt IGS-Direktorin Christa Breidert auf TV-Anfrage. Teile der Halle seien 40 Jahre alt. Die Zuschauertribüne entspreche inzwischen nicht mehr den geltenden Vorschriften. Zudem seien die Böden "nicht mehr belastbar". Es habe bereits Beanstandungen durch den TÜV Rheinland gegeben. Es besteht also Handlungsbedarf. Den sieht auch der Kreis und hat deshalb bereits im Jahr 2015 Fachleute mit der Planung der Sanierungsarbeiten beauftragt. Nach Gesprächen mit der Schulleitung, Lehrern und Vertretern der Vereine, die die Sporthalle ebenfalls nutzen, haben die Planer dem Kreistag nun sehr umfangreiche Sanierungsempfehlungen vorgelegt.Schadstoff wird entfernt
Zunächst soll eine "Altlast" angepackt werden, die schon bei Sanierung und Umbau der früheren Haupt- und Realschule zur IGS eine große Rolle gespielt hatte. Seit 2009 waren mit dem krebsauslösenden Schadstoff PCB belastete Bauelemente komplett ausgetauscht und die Schule bei laufendem Betrieb quasi in den Rohbauzustand versetzt worden. Ähnliches stand für die Turnhalle noch aus, dort sollen nun PCB-belastete Fugen an der Betonfassade entfernt werden.
"Statische Probleme" wollen die Planer im Bereich der Deckenkonstruktion beheben. Durch einen kompletten Rückbau sollen sämtliche Boden-, Wand- und Deckenbeläge und auch die Haustechnik erneuert werden, wie es in der Beschlussvorlage für den Kreistag heißt. Darin steht auch, dass man Umkleide- und Toilettenräume modernisieren und neu anordnen will. Das 40 Jahre alte Dach der Umkleideräume und das zwölf Jahre alte Dach der Turnhalle seien ebenfalls zu erneuern, da "bei starkem Regen Wasser ins Gebäude" eindringe. Im Zuge dieser Arbeiten sollen die 90 Lichtkuppeln im Hallendach weichen und stattdessen in der Fassade Richtung Schulstraße sieben neue Fenster eingebaut werden.
Die Planer schätzen die Gesamtkosten auf etwa 4,6 Millionen Euro. Zuschüsse könnten für die energetische Sanierung von Dach und Haustechnik fließen, ebenso beim Brandschutz. Weil sich im Umkleidegebäude auch die Umkleiden des Hallenbads befinden, beteiligt sich die Verbandsgemeinde Hermeskeil laut Planern mit etwa 135 000 Euro anteilig an der Dach- und Fassadensanierung.Ab Sommer wird Ausfall kritisch
Wann die Bauarbeiten beginnen, steht laut Kreisverwaltung noch nicht fest. Ein Aushang an der Halle kündigte am Montag den Start für den 18. März an, den Beginn der Osterferien. Kreispressesprecherin Martina Bosch erklärt jedoch auf TV-Anfrage, dass noch "fördertechnische Fragen" zu klären seien. Deshalb habe der Kreis noch keine Genehmigung für einen vorzeitigen Baubeginn erhalten. "Es sollen dazu aber in Kürze Ortstermine stattfinden", sagt Bosch.
Schulleiterin Christa Breidert hofft, dass die Sanierung in den Osterferien beginnt und "bis zum Sommer abgeschlossen ist". Bis dahin könne man für den Sportunterricht "verstärkt das Schwimmbad und den Sportplatz nutzen". Nach den Sommerferien werde es schwieriger, den Ausfall der Halle zu kompensieren: "Dann startet ja auch unsere neue Oberstufe, die auch einen Sportleistungskurs haben wird."
