Als Busfahrer bekannt – als Sänger beliebt

KORLINGEN. Als Helmut Bidinger 1982 in Korlingen ein Grundstück kaufte und sich drei Jahre später mit seiner Frau Martina häuslich niederließ, kannte er bereits Land und Leute. Das war ein Grund für den Karthäuser, sich im Ruwertal anzusiedeln.

Als Aushilfsfahrer bei einem Reiseunternehmen hatte er bis zu dieser Zeit ausreichend Kontakt zu vielen Leuten aus dem Tal bekommen. Helmut Bidinger war bei den Vereinen, die er als Busfahrer in verschiedene Urlaubsgebiete chauffieren durfte, bekannt wie der sprichwörtliche "bunte Hund". Im Ruwertal gab es zu dieser Zeit wohl keinen Verein, den er nicht zu einem Ausflug in den Schwarzwald, nach Österreich, Italien oder Spanien gefahren und dabei betreut hatte. Heute hat er seine Nebentätigkeit als Busfahrer fast ganz eingestellt. "Allerdings, wenn die örtlichen Vereine ihre Jahresausflüge unternehmen, setze ich mich nochmals hinter das Steuer", erzählt der 55-Jährige. So könne er dazu beitragen, die Kosten für die Jahresfahrten einzuschränken. Die Zeit hat bei dieser Entscheidung eine maßgebliche Rolle gespielt. Der Vater zweier Kinder war nämlich eines der Gründungsmitglieder des Gospelchors "Effata". Bidinger erklärt: "Das heißt ‚Öffne dich‘." Geöffnet haben sich die einst nur sieben Sängerinnen und Sänger für weitere aktive Mitglieder. Was im Wohnzimmer des musikalischen Leiters Matthias Balza mit wenigen Mitgliedern begann, sorgt seit einigen Jahren für Aufsehen. "Inzwischen ist unser Gospelchor auf rund 35 Mitglieder angewachsen. Aus Platzgründen mussten wir sogar ins Jugendheim ausweichen", erzählt der Bassist. Seine Freude ist groß, wenn er von den Mitgliedern aus Trier, Osburg, Waldrach, Gutweiler oder Eitelsbach erzählt. Kommunalpolitiker und Bandleader

Für den Vorsitzenden der Freien Wählergruppe in Korlingen, der seit einem Jahr dem Gemeinderat angehört, war Musik immer schon ein großes Steckenpferd. So gründete er vor etwa zehn Jahren die "Valentinssänger", mit denen hauptsächlich an Fastnacht musikalisch zu rechnen war. Gitarrist und Schlagzeuger Bidinger, der sich inzwischen nur auf den Gesang konzentriert: "Leider ist diese Gruppe schon nach fünf Jahren auseinander gefallen." Den Kopf in den Stand stecken wollte er aber nicht, und so gründete er zunächst die Band "Just 4 fun". Die "4" stand für die vier Mitglieder, die sich den Songs der 50er- und 60er-Jahre verschrieben hatten. Inzwischen ist die "Mannschaft" auf sieben Mitglieder angewachsen. Den ursprünglichen Namen wollen sie allerdings beibehalten. "Wir können nicht jedes Mal, wenn ein neues Mitglied kommt oder einer geht, unseren Namen ändern." Sohn Benjamin und Tochter Alexandra sind in die musikalischen Fußstapfen ihres Vaters gestiegen. Im Musikverein spielen sie Keyboard, Schlagzeug und Oboe. Mutter Martina bewegt sich seit Jahren nach orientalischen Klängen in der Gruppe "Harissa".

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