Altbau-Sanierung mit Gefühl

LORSCHEID. Ingeborg Müller und Sergey Volobuyev zählen zu den Siegern im Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft". Ihr altes Haus in Lorscheid fand den Gefallen der Jury und erhielt den Sonderpreis für vorbildliches Renovieren im ländlichen Raum.

Von Schnee bedeckt liegt der zweigeschossige Bau an der Ecke Haupt-/Wellscheider Straße in Lorscheid im vorderen Hochwald. Beim Hauptgebäude handelt es sich um das ehemalige Pfarrhaus - errichtet 1830 - zu dem später noch ein Anbau hinzukam. "Schade, dass Schnee liegt. Nun erkennt man gar nicht den ebenfalls völlig neu gestalteten Vorplatz", sagt der Hausherr. Der ehemalige Ballettmeister des Trierer Stadttheaters und seine Lebensgefährtin haben das bejahrte Anwesen erst vor vier Jahren erworben und sofort mit der Renovierung begonnen. Nun ist es von innen wie von außen nicht mehr wiederzuerkennen. Vom baulichen Bestand her wirkt das vor 175 Jahren erbaute Haus nach der Renovierung "wie neu". Aber "neu" bedeutet in diesem Fall nicht, dass hier auf Teufel komm raus modernisiert und umgestaltet wurde. Der einfache, regional-typische Baustil jener Zeit blieb völlig unangetastet. Isolierverglasung ja - aber dann mit Sprossenfenstern. Die Fassaden in Weiß, die steinernen Fensterumrahmungen etwas abgesetzt in schlichtem Grau. Private Bühne im Anbau geplant

Auch die Renovierung im Hausinneren orientierte sich an der Historie: Steinböden statt Parkett, Holztreppen statt Beton- und Stahlkonstruktionen. Lediglich beim jüngeren Anbau wurde auf die Sprossenfenster verzichtet. Auch erhielt er eine moderne, aber schlichte, daher nicht störende Doppeleingangstür. Diese Eigenheit ist auch ein Vorgriff auf die künftige Verwendung dieses Gebäudetrakts: Ballettmeister Volobuyev plant dort die Einrichtung eines kleinen privaten Bühnenhauses mit Studiocharakter. "Auch die Verbandsgemeinde Ruwer betrachtet das Projekt mit großem Interesse", erzählt der Theater-Fachmann. Zurzeit ist der Anbau im Innern noch Baustelle, erst im Frühjahr 2006 soll die Sache konkrete Formen annehmen. Der Hausherr hofft, im Sommer kommenden Jahres eröffnen zu können.

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