Alte Bahntrasse wechselt die Eigentümer

GUSTERATH. (f.k.) Neben dem Haushaltsplan 2004 (wir berichteten) standen bei der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates Ruwer in Gusterath noch weitere Punkte auf der Tagesordnung.

Von Bürgermeister Bernhard Busch als neues Ratsmitglied eingeführt und verpflichtet wurde Rainer Scherf. Scherf ist Mitglied der SPD-Fraktion im Ortsgemeinderat Kasel. Er rückt nach für den verstorbenen Hermann Naumes, der mit einem stillen Gedenken gewürdigt wurde. Am 17. Dezember werden die Bürgermeister der Verbandgemeinden Ruwer, Hermeskeil und Kell sowie ein Vertreter der Stadt Trier den notariellen Vertrag mit der Bahn AG über den Kauf der Bahntrasse unterzeichnen. Der Gesamtpreis beträgt 705 000 Euro. Die Verbandsgemeinde Ruwer trägt davon einen Anteil von 25 Prozent. In dem Zusammenhang hatte der Rat zwei Punkte zu beschließen: Kenntnisnahme und Genehmigung des vorliegenden Kaufvertrages sowie Kenntnisnahme und Genehmigung der ebenfalls vorliegenden Bau- und Unterhaltsvereinbarung zwischen der Stadt Hermeskeil, der Ortsgemeinde Reinsfeld, den Verbandsgemeinden Ruwer und Kell, der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg. Das Zustandekommen des Kaufvertrages wurde allgemein begrüßt nach dem Motto "was lange währt wird endlich gut" - nur Mechthild Michels (Grüne) trauerte noch etwas dem längst demontierten Schienenstrang nach.Plötzlich Bedenken bei CDU und SPD

An der Verwaltungsvereinbarung für Bau- und Unterhalt schieden sich jedoch die Geister: Heinfried Carduck (CDU) und Günter Scherer (SPD) zauberten lange Mäkel-Listen aus dem Ärmel. Es gab Bedenken hier und Bedenken dort, die im Vertragswerk genannten Kosten waren zu vage, die Dauer und der Beginn der Bezuschussung waren auch nicht deutlich erkennbar. Und überhaupt - wie teuer soll denn die für alle Brückenbauwerke kommen? Und was heißt "Unterhalt durch die Anliegergemeinden?" Die große Koalition der Bedenkenträger stieß weder beim Verwaltungschef, noch bei der FWG auf Gegenliebe. FWG-Fraktionsvorsitzender Werner Mergens: "Jahrelang haben wir alle auf das Zustandekommen des Ruwerradweges hingearbeitet. Welche Fantasie muss man haben, um nun so einen Zirkus hier zu machen." Auch bei Bürgermeister Busch platzte hörbar der Kragen. Busch an CDU und SPD gewandt: "Was wird in ihren Fraktionen eigentlich besprochen? Der Inhalt der Vereinbarung war längst bekannt. Jeder weiß, dass die Bezuschussung in Raten über fünf Jahre gezahlt wird. Also können wir nun zur Abstimmung kommen." Nachdem die Vorlage dann doch ihre Mehrheit gefunden hatte, stand die Abnahme der Jahresrechnung 2002 für die Verbandsgemeinde auf dem Programm. Andreas Stüttgen, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, empfahl die Entlastung von Bürgermeister Busch und dessen Stellvertreter, den Ersten Beigeordneten Günter Jakobs. Allerdings bemängelte Stüttgen einige, nach seiner Meinung zu aufwändige Posten: Wartung der EDV durch eine Spezialfirma, Bewirtung der Gäste beim jährlichen Bergrennen und teure Mitgliedschaften in Fremdenverkehrsverbänden. Problemlos und mit Dank an die Mitarbeiter passierte die Jahresrechnung 2002 des Abwasserwerks das Plenum. Gleiches galt für den Wirtschaftsplan 2004 des Werks.Noch keine höheren Abwassergebühren

Wichtigster Punkt für die Bürger hierbei: Die Abwassergebühren werden 2004 nicht steigen. Angesichts des hohen Sanierungsbedarfs des Kanalsystems, so Bürgermeister Busch, stehe über dieser Gebühren-Stabilität aber für die Zukunft ein großes Fragezeichen. Die einmaligen Beiträge für Bauherren werden schon im nächsten Jahr ansteigen. Beim Schmutzwasser von 2,32 Euro/Quadratmeter auf 2,52 Euro und beim Oberflächenwasser von 7,52 Euro/Quadratmeter auf 8,64 Euro.

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