Alte Geister und falsche Pfarrer

Schillingen · Herbstzeit ist im Hochwald auch Theaterzeit. Allein in der Verbandsgemeinde Kell am See gibt es mit Kell, Zerf, Waldweiler, Mandern und Schillingen fünf Hochburgen des regionalen Theaters. Den Reigen der Theatersaison eröffneten die Katholischen Frauen St. Elisabeth in Schillingen-Heddert.

Schillingen. "Spuk im Pfarrhaus" lautete der Titel des Schwanks von Erich Koch, den sich die Theaterfrauen in diesem Jahr ausgesucht hatten. Richtig, die Akteure sind ausnahmslos Frauen - und sie schlüpfen auch in Männerrollen. "Wir sind eine Frauengemeinschaft", sagt Sprecherin Jutta Mai. "Das klappt auch ganz gut ohne Männer, zumal unser Ensemble nicht von Nachwuchssorgen geplagt ist."
Vielleicht ist gerade dies der Garant für die gute Laune, die von den Frauen ausgeht und auf die Zuschauer überspringt. Spaß an den beiden Vorführungen, die insgesamt 300 Besucher verzeichneten, hatten Akteure und Zuschauer allemal. Der Inhalt des Schwanks trug erheblich dazu bei.
Mit einem versuchten Diebstahl in der Gemeindekirche beginnt das Unheil. Eigentlich wollen Hilfspastor Erwin Blattschuss (Waltraud Steines) und seine Frau Lara (Elke Beck) nur den heiligen Antonius stehlen und den Opferstock ausrauben.
Weil sie aber von Agnes (Elisabeth Micheln), der Schwiegermutter der Pfarrköchin, gestört werden, flüchten sie ins Pfarrhaus. Dort hält man sie für den neuen Pfarrer und seine Pfarrköchin. Doch die alte Pfarrköchin Ilse Spukhenne (Stefanie Mai) traut den Neuankömmlingen nicht. Unterstützung erhält sie von dem selbst ernannten Hüter des Messweins, Küster Alois Drachenzahn (Jutta Mai) und dem trinkfreudigen Totengräber Jakob Tiefleger (Gabi Philippi). Beide sind nicht mehr verheiratet und wollen über die Ausmaße ihres Durstes selbst bestimmen.
Erwin hat als Pfarrer zwar keine Ahnung, aber die Hochzeit von Jan Wölfchen (Beate Joseph) und seiner schwangeren Beate Lammkeule (Nicole Igel) steht an. Da kann das Brautgespräch schnell zu Missverständnissen führen. Und wenn sich dann noch der Papst einschaltet, können sich die Pflichten für die Ehemänner radikal ändern.
In dem alten Pfarrhaus soll angeblich Gustavio Halslos (Waltraud Steines und Jutta Mai) spuken. So richtig glaubt aber keiner daran. Doch plötzlich erscheint er.
Und jetzt geht es drunter und drüber im Pfarrhaus. Agnes schlägt um sich. Erwin und Jakob erwachen als andere Persönlichkeiten, und der richtige neue Pastor, Fridolin Mondkälbchen, geht als Old Shatterhand auf die Suche nach dem verschwundenen Heiligen. Als dieser überraschend wieder auftaucht, geschieht so manches Wunder. Regie führten Klaudia Wagner und Barbara Walgenbach. hm

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