Baldringen. Die St.-Nikolaus-Kapelle leuchtet wieder in neuem Glanz. Wie wichtig die Kapelle für die Baldringer und auch die Pfarreiengemeinschaft ist, zeigte sich daran, dass Pastor Kai Georg Quirin und Kaplan Axel Feldmann gemeinsam die Heilige Messe lasen zur feierlichen Wiedereinsegnung lasen. Die Beteiligung der Baldringer Bevölkerung war groß, der Musikverein spielte, und auch Gäste aus Nachbargemeinden wollten bei der Zeremonie dabei sein. Quirin informierte die Anwesenden darüber, dass die Arbeiten, die rund ein Jahr angedauert hatten, den Innen- und Außenbereich betroffen haben. Rund 120 000 Euro hätte die Renovierung gekostet. Das Bistum Trier habe 72 000 Euro dazugegeben, die Kirchengemeinde 48 000 Euro und die Ortsgemeinde 8000 Euro. Pastor Quirin berichtete, dass sogar Malereien bei den Renovierungsarbeiten entdeckt wurden, die auf ein wesentlich älteres Baujahr als 1822 hindeuten. So steht es bisher in den Denkmalbüchern. Die Malereien seien fachkundig gesichert worden. "Wenn Mauern reden könnten", sagte Ortsbürgermeister Willi Emser über das wahrscheinlich älteste Gebäude in Baldringen, das bereits in den Jahren 1898, 1908, 1946, 1969 und 1982 renoviert worden sei. Er erinnerte an vergangene Zeiten. Die Amerikaner hatten Baldringen im Februar 1945 besetzt. Dabei sei die Kapelle Schauplatz eines traurigen Ereignisses geworden. Ein amerikanischer Soldat habe von einem Panzer aus unkontrolliert durch ein Kirchenfenster in die Kapelle geschossen. Durch das vom Altar abprallende Geschoss sei ein junges Mädchen aus Biebelhausen, das in Baldringen mit seiner Familie evakuiert war, am Hals so schwer verletzt worden, dass es verblutete und in der Kirche starb. hm