Alte Lok soll zum Schmuckstück werden

Die "Konzer Lok" rostet seit ihrer Außerdienststellung am 15. April 1974 vor sich hin. Der Motorsportclub (MSC) Konz will nun zur Erhaltung des Industriedenkmals beitragen. Das ist aber nicht ganz einfach.

 Durchgerostet und beschmiert wartet die Konzer Lok auf bessere Zeiten.TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Durchgerostet und beschmiert wartet die Konzer Lok auf bessere Zeiten.TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. Der Rost frisst sich weiter durch. Schon seit Jahren gehört die Lok nicht mehr zu den allgemein anerkannten Schmuckstücken der Stadt. Die Summen, die für die optische Wiederherstellung der aus dem Jahr 1936 stammenden Tenderlokomotive ausgegeben werden müssten, sind - zumindest zum Teil - bekannt. Gutachter Kornelius Götz vom "Büro für Restaurierungsberatung" in Meitingen (Bayern) schätzt diese Kosten auf 60 000 bis 70 000 Euro (der TV berichtete). Ein großer Ausgabeposten mit Blick auf die knappen öffentlichen Kassen.

Das öffentlich sichtbare Elend der Lok hat offenbar die Herzen der Mitglieder des Motorsportclubs (MSC) Konz berührt. MSC-Vorsitzender Olaf Pelz, seine Mit-Vorständler und die meisten Mitglieder haben sich nun, ungeachtet möglicher formaler Hindernisse, dafür stark gemacht, zum Erhalt des Industriedenkmals Konzer Lok beizutragen. Pelz: "Diese Lok dokumentiert ein Stück Geschichte der früheren Eisenbahnerstadt Konz, das erhalten werden muss." Eine Idee der Motorsportfreunde: Sie könnten beim traditionellen Treffen im Rahmen des Konzer Heimat- und Weinfestes ein Andenken oder Ähnliches verkaufen. Der Erlös aus dieser Aktion soll dann dabei helfen, die Restaurierung der Lok zu finanzieren.

Doch so gut auch die Sammelaktion gemeint ist, sie unterstützt das Projekt "Konzer Lok" nur bedingt. Die Spenden würden nach TV-Informationen höchstens von der Fördersumme aus dem EU-Topf abgezogen. Die Stadt hatte einen Antrag bei einem europaweiten Förderprogramm gestellt. Damit wäre eine maximale Unterstützung von etwa 50 Prozent der Nettokosten möglich.

Um also doch wirksame Finanzierungshilfe für die Lok zu leisten, müsste ein Umweg her: Die Motorsportler könnten die Stadt an einer anderen Haushaltsstelle entlasten, um den städtischen Anteil an den Restaurierungskosten bezahlbar zu machen.

Indes bleibt eine andere Frage weiterhin in der Diskussion: Wo soll die Lokomotive nach der Restaurierung aufgestellt werden?

Bürgermeister Karl-Heinz Frieden plädierte dafür, sie unter einem Witterungsschutz unterzubringen - eine Vorstellung, die Gerhard Feltes, langjähriges Stadtratsmitglied (79) und ehemaliger Lehrlokführer, schaudern lässt: "Eine Lok muss frei stehen." Wie auch immer eine Diskussion ausgehen mag, in der Stadtverwaltung spricht man von rund 50 000 Euro für ein Schutzgebäude - Geld, das im Stadtsäckel bislang nicht zu finden ist.

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