Altes Gerätehaus sucht neue Nutzung

Grimburg · Verkaufen oder nicht verkaufen, das war die zentrale Frage im Grimburger Ortsgemeinderat, als es um die künftige Nutzung des alten Feuerwehrgerätehauses ging. Die siebenköpfige FWG-Mehrheit schmetterte den Verkaufsantrag der vier CDU-Räte ab.

Grimburg. Die Grimburger Feuerwehr freut sich über ein schmuckes neues Domizil. Was tun mit dem alten Feuerwehrgerätehaus? Verkaufen? Nein, sagt die FWG-Mehrheit im Grimburger Ortsgemeinderat, die sich in einer Kampfabstimmung mit sieben Stimmen gegen die vier CDU-Räte durchsetzte. Die Christdemokraten wollten sofort die Bewertung der Immobilie durch einen Gutachter mit anschließendem Verkauf durchsetzen.
"Das Haus kostet nur Geld, und wir brauchen welches", argumentierte CDU-Mann Jürgen Loch. "Wer kümmert sich um das Haus, wer räumt auf, wer heizt?", fragte sein Fraktionskollege Roland Brendel. "Die Ortsgemeinde ist Eigentümer, also auch für das Haus verantwortlich", sagte Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber.
Ideen, was mit dem alten Gerätehaus passieren könnte, gibt es verschiedene. Eine lautet: Der Bauhof, der bislang in der Scheune des Hexenmuseums untergebracht ist, könnte im ehemaligen Wehrgebäude einziehen. Der Burgverein will aus seinem Domizil ohnehin mehr machen. Außerdem geht Gemeindearbeiter Toni Bonzerz, der den Bauhof betreut, im nächsten Jahr in den Ruhestand.
Pläne einer Erweiterung des Hexenmuseums habe der Burgverein schon länger, schaltete sich dessen Vorsitzender, Bürgermeister Michael Hülpes, ein: "Nur ein Drittel des Hauses wird vom Museum genutzt. Der Rest ist Bauhof." Ein Komplettausbau für Museumszwecke würde jedoch einer Berechnung des Vereins zufolge 190 000 Euro kosten. Hülpes plädiert für den Ausbau eines Seminarraumes unter dem Dach und eine Toilette, die auch vom Museum aus erreichbar ist. Das würde rund 20 000 Euro kosten. "Woher das Geld dafür kommt, ist noch völlig offen", sagt Hülpes. Helga Arm, die sich sowohl im Rat, als auch im Vorstand des Burgvereins engagiert, kann sich gut ein jährliches Museumsfest in der Museumsscheune vorstellen, wenn dort erst einmal der Bauhof ausgezogen ist. "Das Museum ist für den Bauhof eigentlich zu schade", findet auch Ortschef Weber.
Nachdem der Verkauf vom Tisch war, einigte sich der Rat darauf zu prüfen, ob Bauhofarbeiten nicht künftig von einer Privatfirma erledigt werden könnten. "Da brauchen wir uns auch nicht mehr um teure Geräte und Maschinen zu kümmern", führt Ortsbürgermeister Weber als Argument an. Jetzt sollen Angebote für diese Dienstleistung eingeholt und der Sinn eines Bauhof-Umzuges geprüft werden. Vorerst passiert mit dem alten Feuerwehrhaus also nichts, außer heizen, lüften und aufräumen. doth
Extra

Vorstoß ins schnelle Internet: Seit kurzem steht ein 35 Meter hoher Funkmast in Grimburg, der den Ort nicht nur mit besserem Handy-Empfang versorgt, sondern auch durch die LTE-Technik (Long Term Evolution) per Funk im Internet für Übertragungsraten bis zu 50 Megabit pro Sekunde sorgt. Die Ortsgemeinde plant eine Bürgerinformation, um diese DSL-Breitbandtechnik zu erläutern. Ein Wechsel zu Vodafone sei jedoch notwenig, um diese schnelle Anbindung ans Internet zu nutzen, informierte Fachmann Andreas Loch im Grimburger Ortsgemeinderat. doth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort