Altstar bei jungen Kickern

WALDRACH. Welcher fußballbegeisterte Junge träumt nicht davon, einmal mit einem Nationalspieler zu trainieren und von ihm Tipps zu erhalten? In Waldrach wurde der Traum jetzt für 55 Fußball-Camp-Teilnehmer Wirklichkeit.

 Gruppenbild mit Fußballstar: Nationaltrainer Uli Stielike (vorne, Mitte) besuchte das Fußballcamp in Waldrach und sparte nicht an guten Ratschlägen. Foto: Dietmar Scherf

Gruppenbild mit Fußballstar: Nationaltrainer Uli Stielike (vorne, Mitte) besuchte das Fußballcamp in Waldrach und sparte nicht an guten Ratschlägen. Foto: Dietmar Scherf

Seine Zeit als Nationalspieler ist längst vorbei, aber Uli Stielike darf sich noch Nationalmannschafts-Trainer nennen. Der 1954 geborene bekannte Kicker trainiert noch die deutschen U-20-Junioren. Nun besuchte er das Fußball-Camp der Spielgemeinschaft Ruwertal (SGR) in Waldrach. Schon vor seinem Erscheinen herrschte helle Aufregung im Camp. Auf der Rasensportanlage hatte die SGR im Rahmen der Feierlichkeiten zum 80-jährigen Vereinsbestehen zahlreiche Zelte aufgestellt, in denen eine Woche lang 55 Jungfußballer aus dem Ruwertal leben wollten. Vor dem "Verpflegungszelt" standen Kisten voller Äpfel, Kuchen und Gebäck für die Acht- bis 14-Jährigen. Jugendleiter Harald Herres und Vorsitzender Ernst Willems verteilten vor dem Umkleidegebäude die Heimtrikots der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft und jeweils einen Fußball an die Teilnehmer. Kaum hatten sich die Fußballer neu eingekleidet, kam der Stargast. Locker gekleidet im schwarz-roten T-Shirt des DFB, mit kurzer Hose und die Fußballschuhe in der Hand, tauchte er auf der Sportanlage auf. Den Eltern und älteren Zuschauern war er natürlich bekannt. Doch die Jungkicker mussten zuerst einmal über das Leben des Fußball-Lehrers aufgeklärt werden. Diesen Part übernahm Stielike selbst.Stielike lobt hervorragende Organisation

Das erste "Ah" kam, als er davon berichtete, dass er in dieselbe Schule gegangen sei wie Steffi Graf. Ansonsten gab es bei den Jungs keinen Mucks. Brav saßen sie auf den Bänken vor dem großen Fußballer und hingen mit ihren Blicken an seinen Lippen. Sein Werdegang, von der Junioren-Nationalmannschaft über seinen Einstieg in die Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach und seine Zeit bei Real Madrid faszinierte die jungen Fußballer. Im Anschluss stellten sie Fragen, etwa "Wie viele Tore haben Sie in Ihrer Laufbahn geschossen?", "Was war das wichtigste Tor?" "Wann war Ihr erfolgreichstes Jahr?". Stielike verstand es, die Fragen der Camp-Teilnehmer umfassend zu beantworten. Enttäuschendes "Ooh" erklang, als Stielike die mögliche Übernahme der Trainertätigkeit bei der Eintracht Trier im nächsten Jahr verneinte. Bis 2006 stehe er noch beim DFB unter Vertrag. Eventuell will er sich dann an einen Verein binden. Natürlich absolvierte der Nationaltrainer nach der Gesprächsrunde auch eine Trainingseinheit mit den jungen Fußballern. Dabei musste er nicht besonders eingreifen. Denn die Trainer der SG verstanden es, ihr Wissen und Können an die Kinder weiterzugeben. So sprach Stielike denn auch von "einer hervorragenden Organisation, die ich in dieser Größe noch nicht erlebt habe". Ein Lob aus berufenem Munde für den DFB-Stützpunkttrainer und Jugendleiter der SG Ruwertal, Harald Herres. Er hatte zusammen mit dem Fußballkreis Trier-Saarburg und dem Fußballverband Rheinland das Fußball-Camp den "hohen" Besuch zum Jubiläum organisiert.

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