Am liebsten spontan nach Saarburg

Eine sehr positive Zwischenbilanz zieht Stefanie Koch, Geschäftsführerin der Saar-Obermosel-Touristik, zum bisherigen Verlauf der Tourismus-Saison in der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg. Knapp neun Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr registrierte der Verein im Zeitraum Januar bis Juni. Mitte Juli habe der Besucherstrom richtig angezogen.

 Vor allem Touristen aus Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Belgien kommen gerne nach Saarburg. Foto: Saar-Obermosel-Touristik

Vor allem Touristen aus Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Belgien kommen gerne nach Saarburg. Foto: Saar-Obermosel-Touristik

Saarburg. Das Geschäft mit den Touristen gleicht einem ewigen "Auf und Ab". Liegt es in einem Monat beinahe am Boden, kann es im nächsten schon wieder steil bergauf gehen.

Auch Stefanie Koch, Geschäftsführerin der Saar-Obermosel-Touristik, schaut phasenweise mit skeptischem Blick auf die Buchungszahlen.

In der Statistik für 2008 sind bislang erst die Zahlen des Zeitraums Januar bis Ende Mai ausgewertet. Die lesen sich aus Sicht der Tourismus-Fachfrau positiv.

"Im Mai lagen in diesem Jahr alle Feiertage, die uns in der Regel eine hohe Frequenz bescheren. Deswegen war dieser Monat besonders gut."

Bis einschließlich Mai seien von Jahresbeginn an 4,2 Prozent mehr Gäste in die VG Saarburg gekommen als im Jahr zuvor. Auch die Zahl der Übernachtungen lag um 8,9 Prozent höher als 2007.

Einen starken Einbruch habe es im Juni gegeben. "Zum einen gab es keinen einzigen Feiertag. Zum anderen ging im Juni eine regelrechte Panik los wegen der gestiegenen Benzin- und Ölpreise." Die Gäste seien auffallend zurückhaltend gewesen. Vor allem bei den Spontan-Buchungen, die in den zurückliegenden Jahren stark zugenommen hätten, habe sich dies bemerkbar gemacht.

"Ich hatte Angst, dass unsere Gäste aus Deutschland, die ihren Zweit- oder Dritturlaub in der Region verbringen, wegbleiben", sagt Stefanie Koch. "Jetzt, wo sich die Preise etwas entspannt haben, geht es deutlich besser."

Normalerweise seien die "Saarburger Markttage", die am ersten Juli-Wochenende gefeiert werden, der Startschuss für den großen Ansturm im Sommergeschäft. "Dieses Jahr ging es zögerlich los. Ab Mitte Juli hat es dann gebrummt. Die vergangenen Wochen waren richtig klasse", bilanziert Koch.

Spontan-Buchungen lägen nach wie vor im Trend. Viele Rad-Touristen, Wanderer, aber auch Familien mit Kindern kämen nach Saarburg und in die Region. Besucher aus Nordrhein-Westfalen liegen nach Auskunft Kochs wie in den Vorjahren an der Spitze - gefolgt von Gästen aus dem Rhein-Main-Gebiet. Darüber hinaus machten nach wie vor Niederländer und Belgier einen Großteil der Gäste aus. Generell gelte: "Die Besucher sind jünger geworden."

Und: "Sie erwarten viel für ihr Geld." Preisgünstige Unterkünfte, die gleichzeitig zentral und ruhig liegen, würden erwartet.

Organisierte Angebote funktionieren nicht



Dabei könne sich das Gros der insgesamt rund 280 Unterkunfts-Betriebe in den Verbandsgemeinden Konz und Saarburg sehen lassen: "Dreiviertel der Betriebe sind qualifiziert, haben viel an ihrem Standard verbessert." Bezahlt mache sich, dass inzwischen 80 Betriebe über Internet buchbar seien. Im Schnitt blieben die Touristen 3,5 Tage in der Region. Ihr Programm gestalten sie nach Erfahrung Kochs gerne individuell.

"Organisierte Angebote mit Anmeldung wie Ausflüge und Weinproben funktionieren nicht. Wir haben sie aus dem Programm genommen." Eine Unterkunft mit Schwimmbad fehle in der Region.

"Ansonsten sind wir auf einem guten Niveau angelangt. Das müssen wir erhalten und vermarkten."

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