Am Rande einer Katastrophe

KELL AM SEE/SCHILLINGEN. (ax) Das war knapp: Nach einem Flächenbrand auf einem Feld zwischen Kell und Schillingen haben die Einsatzkräfte gestern in letzter Minute ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden Wald verhindert.

 Von der Rundballenpresse, aus der die ersten Flammen schlugen, ist nur noch ein verkohltes Wrack übrig. Das Feld ist abgebrannt, aber der Wald ist vor dem Feuer gerettet worden.Foto: Axel Munsteiner

Von der Rundballenpresse, aus der die ersten Flammen schlugen, ist nur noch ein verkohltes Wrack übrig. Das Feld ist abgebrannt, aber der Wald ist vor dem Feuer gerettet worden.Foto: Axel Munsteiner

Warum sie Feuer fing, ist noch ungeklärt. Fakt ist jedoch, dass aus der anhängenden Rundballen-Presse plötzlich Flammen züngeln, als Landwirt Jürgen Marx mit seinem Traktor übers Feld fährt. Danach geht alles ganz schnell: Das darunter liegende Stroh entzündet sich, und in rasender Geschwindigkeit breitet sich der Brand aus. Doch nach dem ersten Schrecken reagiert Marx sofort. Er informiert mit dem Handy die Einsatzleitstelle, die umgehend die Feuerwehren in Kell, Schillingen, Waldweiler und Zerf alarmiert. Fichten am Waldrand von Flammen bedroht

Als diese kurz nach 12 Uhr am Einsatzort eintreffen, steht bereits eine große Fläche mit Stroh und Strohballen in Flammen. "Unser Hauptaugenmerk lag darauf, dass das Feuer nicht auf den Wald übergreift. Deshalb haben wir von Außen nach Innen gelöscht", berichtet Wehrleiter Bruno Merten etwas später im Gespräch mit dem TV. Denn hätten bei der derzeit herrschenden Trockenheit auch die Fichten am Rand des Feldes Feuer gefangen, wären die Konsequenzen klar gewesen: "Dann hätten wir Großalarm melden müssen, weil unsere eigenen Kapazitäten nicht mehr ausgereicht hätten", betont Merten. Und er fügt hinzu: "Es hat wirklich nicht viel gefehlt." Weil sie früh genug da sind, gelingt es den Feuerwehrmännern aber, den Brand rechtzeitig einzudämmen und ihn nach etwa einer Stunde endgültig unter Kontrolle zu bringen. Rund 70 000 Liter Wasser haben die Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten verbraucht, sagt Merten, während die Fahrzeuge der Feuerwehr weiter ihre Runde drehen. Sie sollen nämlich die Ränder der Brandstelle weiterhin nass halten, damit ein erneutes Aufflammen des Strohs verhindert wird. Marx steht derweil kopfschüttelnd vor seinem zerstörten Feld. "Ich schätze, dass rund acht Hektar verbrannt sind und sich der Schaden auf mindestens 25 000 Euro beläuft", sagt der Landwirt. Zwar ist dieses Mal Schlimmeres verhindert worden. Merten weist aber auf die "hohe Waldbrandgefahr" hin, die Hitze und Trockenheit mit sich bringt. Deshalb lautet sein Schlussappell: "Die Leute sollten im Wald kein offenes Feuer machen und keine Zigaretten wegwerfen."

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