Schule Neuer Schulleiter des Saarburger Gymnasiums setzt auf Digitalisierung und Kommunikation

Saarburg · Der neue Direktor des Saarburger Gymnasiums, Andreas Schreiner, geht sein Amt mit Zuversicht an.

 Der neue Chef vor seiner Schule: Oberstudiendirektor Andreas Schreiner am Gymnasium Saarburg.

Der neue Chef vor seiner Schule: Oberstudiendirektor Andreas Schreiner am Gymnasium Saarburg.

Foto: Dirk Tenbrock

Oberstudiendirektor Andreas Schreiner ist im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund offen und gelassen. Der Physiklehrer scheint sein neues Amt und seine Schule mit fast 1100 Schülern und rund 85 Lehrkräften im Griff zu haben und dabei ganz er selbst zu bleiben. Ordnungssinn, Organisationstalent und Strukturiertheit sagt man ihm nach.

Vor einigen Tagen wurde er auch ganz offiziell zum Direktor ernannt, de facto hatte er diese Position schon seit über einem Jahr inne. „Halb zog man ihn, halb sank er hin“ – in Anlehnung an Goethes Gedicht „Der Fischer“ – so lässt sich wohl beschreiben, wie Andreas Schreiner an seinen neuen Job gekommen ist: „Das stand nicht auf meiner Agenda, ich war sehr zufrieden mit meiner Position als Stellvertreter“, sagt er. Nach der kurzfristigen Abberufung seines Vorgängers Raimund Leibold zur Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier war der Zuspruch von Kollegen und Vorgesetzten allerdings dann ausschlaggebend für seine Bewerbung. Dass die Stelle quasi mit einem Eigengewächs besetzt wurde sei so ungewöhnlich nicht mehr, es gebe sowieso nicht mehr viele Bewerber für den fordernden Job des Schulleiters.

Früher galt der Grundsatz sich einen unvorbelasteten, ortsfremden Direktor zu holen. Der 1970 geborene Saarburg-Kahrener hatte sogar schon seine Schul- und Referendarszeit hier verbracht und seine erste Stelle 1998 in Saarburg angetreten. Zwischendurch hatte er in Saarbrücken und Mainz Chemie und Physik studiert. Jedenfalls kennt er das Haus und die Befindlichkeiten hier wie seine Westentasche, seine Berufung stieß auch auf breite Zustimmung.

Offen spricht er auch über die Probleme, die er und seine Schule haben. Der geplante Erweiterungsbau verzögert sich noch im bürokratischen Dickicht. Sieben neue fünfte Klassen wird er im Sommer begrüßen können, die brauchen Platz, vor allem mit Blick auf den gesteigerten Raumbedarf wegen der Corona-Abstandsregeln platzt die Schule schon jetzt aus allen Nähten. Überhaupt, Corona, da sei man bisher gut durchgekommen, es hat nur wenige und vereinzelte Infektionen gegeben und bei der Digitalisierung ist das Saarburger Gymnasium schon immer Vorreiter in der Region gewesen. Deshalb klappt es auch mit dem Wechsel zwischen Präsenz- und Online-Unterricht ganz gut. Schon im Juli 2020 hatte man ein Medienkonzept implementiert. Nun hakt es allerdings noch an vermeintlichen Kleinigkeiten wie der Verkabelung des WLAN. Auch der föderalistische Flickenteppich in der Bildungspolitik ist ihm suspekt, das verhindere praktische und preiswerte Lösungen bei der Digitalisierung und erschwere die Vergleichbarkeit von Bildungsstandards.

Andreas Schreiner sieht sich als Direktor in der Pflicht für die Schüler, Lehrer und Eltern da zu sein. Er lobt ausdrücklich die gute Kommunikation untereinander, jeden Mittwoch nimmt er sich beispielsweise Zeit für die SV (Schülervertretung). Auch das Verhalten der Schüler, was die Coronaregeln angeht, nennt er vorbildlich. Viel Zeit bleibt ihm bei all‘ dem nicht für private Aktivitäten. Trompete spielen hat er noch mit 40 Jahren gelernt und wendet das mit Freude im Musikverein Beurig an, gerne tummelt er sich auch im Schwimmbad. Zudem versucht er sich mit der ihm eigenen Strukturiertheit weitere Fremdsprachen beizubringen, sogar Portugiesisch. Allein am Russischen droht er zu scheitern: „Das ist sehr schwer!“ Aber auch hier strahlt er Zuversicht aus.

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