Andres-Preis für Arnold Stadler

SCHWEICH. (red) Arnold Stadler erhält den Stefan-Andres-Preis der Stadt Schweich für Literatur deutscher Sprache am heutigen Samstag, 15 Uhr, in der Synagoge Schweich. Die Laudatio hält der Münchner Literaturwissenschaftler Professor Wolfgang Frühwald, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Die Jury würdigte Stadler als einen der bedeutendsten Schriftsteller der jüngeren deutschen Gegenwartsliteratur. Die Romane seiner Trilogie "Ich war einmal" (1989), "Feuerland" (1992), "Mein Hund, meine Sau, mein Leben" (1994) sind Bruchstücke einer tragikomischen Konfession, die lakonisch und hintersinnig vom literarisch höchst ergiebigen Unglück des Lebens erzählen: skurrile Chroniken einer verschwundenen Heimat, deren Verlust er ohne Nostalgie zu beschreiben weiss - in sprachwitzigem, von Martin Walser hochgelobtem satirischem "Stadler-Ton". Frömmigkeit und Religionskritik gehen in den Werken von Arnold Stadler ein Bündnis ein gegen den hedonistischen Zeitgeist der Spaßgesellschaft. Kompromisslos wie Stefan Andres, wendet er sich gegen alle Versuche, Vergänglichkeit durch Unsterblichkeit zu ersetzen; er bekräftigt die Lektion, dass Leiden keine besseren Menschen erzeugt. Der mit 2500 Euro dotierte Stefan-Andres-Preis der Stadt Schweich wird alle drei Jahre vergeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort