Angler im Dienst der Gemeinde

GREIMERATH. (hm) 1100 Einwohner hat die Ortschaft Greimerath. Für Gemeindearbeiter Bernhard Martini kommt da kaum Langeweile auf.

Mit seinem erlernten Beruf als Schlosser hat der 64-jährige Vater eines Sohnes alle handwerklichen Herausforderungen in der Gemeinde zu bewältigen. Seit 1982 ist er Gemeindearbeiter und hat dabei immer gut zu tun. Ich habe in dieser Zeit vier Ortsbürgermeister erlebt, unter denen ich gearbeitet habe. Auch im Winter gibt es viel Arbeit

Der Aufgabenbereich ist groß und vielseitig. Da sind Gemeinde eigene Flächen zu mähen, Hecken zu schneiden und alle gemeindlichen Anlagen in Ordnung halten, auch um den Kindergarten, die Kirche und die Schule kümmert sich Martini. "Man muss auch selbst sehen und feststellen, wo es etwas zu tun gibt", sagt der engagierte gute Geist des Ortes, der ab und zu in den Genuss eines Ferienhelfers kommt. "Das ist für mich oftmals eine große Hilfe." Dass er auch mal Facharbeiten verrichten muss, ist für ihn selbstverständlich. Als Schlosser besitzt er die nötigen Fähigkeiten, auch mal zu schweißen oder Reparaturarbeiten durchzuführen. "Gemeindeeigene Sicherheitsgeländer müssen auch mal aufgefrischt oder instand gesetzt werden. Die baue ich dann ab und richte sie in der Werkstatt wieder her." Wer glaubt, im Winter sei es weniger Arbeit, sieht sich getäuscht. "Die gemeindeeigenen Flächen, insbesondere die Gehwege müssen vom Schnee und Eis befreit werden, da bin ich besonders in diesem Jahr gefordert, denn dazu gehören unter anderem die Kirche, die Parkanlagen, die Schule, der Dorfplatz und der Kindergarten." Im nächsten Jahr habe er die Altersgrenze erreicht. Dann muss ein Nachfolger her. Was dann kommt? "Dann hat er Zeit, mich zu ärgern", wirft Ehefrau Helga augenzwinkernd ein. Sie selbst habe außer Stricken kein Hobby. Gerne würde sie etwas mehr spazieren gehen, doch ihr Hüftleiden lasse dies nicht zu. Dafür hat Ehemann Bernhard eine Beschäftigung, der er nach seiner Pensionierung verstärkt nachgehen kann. "Ich angele sehr gerne", sagt er. Gerade komme er von einer Angelgeräteausstellung aus Pirmasens zurück. "In Greimerath haben wir mit dem Angelverein einen neuen Angelweiher gebaut, dort bin ich oft zu finden. Ich habe auch geholfen, die Anlage zu installieren. Von Rotaugen, Schleien, Karpfen bis hin zu Forellen sind alle Fische vertreten. In meiner Freizeit pflege ich auch diese Anlage und mähe das Gras." Im April fahre er eine Woche auf die Insel Bornholm zum Hochseeangeln. Dort habe es ihn schon mehrfach hingezogen. Sein größter Fang sei ein Lachs mit 98 Zentimeter Länge und 8,5 Kilogramm Gewicht gewesen. Und mit einem verschmitzten Lächeln: "Kein Angellatein".

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