Angriff der Ruwer-Indianer

PLUWIG. (hme) Der wilde Westen prägte das Geschehen auf der Freilichtbühne in Pluwig. Einen Einblick in das Leben der Indianer und Trapper boten die Karl-May-Freunde bei ihrem Familien-Westernfest.

Schüsse hallen durch den Wald, Hufgetrappel donnert durch den Steinbruch, schrille Schreie erfüllen die Luft. Ein Trupp Indianer befreit einen der ihren aus der Hand der randalierenden Westmänner. Spannung pur in Pluwig. Ein packendes und unterhaltsames Programm boten die Karl-May-Freunde bei ihrem "Wild West Familientag". Mit Hindernissen begann das Fest am Samstagabend. Zwar herrschte gute Stimmung, und die Country Band sorgte mit ihrer Musik für den passenden Rahmen, aber das Wetter spielte nicht mit. Am späten Abend setzte der heftige Regen sogar den Verstärker der Musiker außer Gefecht. "Wir hatten 200 Besucher abends hier. Wenn das Wetter mitgespielt hätte, wären es mindestens 500 gewesen", bedauerte Ernst Witz, Vorsitzender der Karl-May-Freunde. Die verbliebenen Fans ließen es sich aber nicht nehmen, bis vier Uhr morgens mit den Akteuren zu feiern. Der Sonntag begann ebenfalls mit viel Regen und mit dem Frühschoppenkonzert der Stadtgarde Augusta Treverorum. Pünktlich zu den geplanten Showeinlagen riss dann der Himmel auf und Winnetou und Co. sahen sogar vereinzelte Sonnenstrahlen. Ihre Fertigkeit mit Pfeil und Bogen und dem Speer demonstrierten die Freizeitindianer vom Rücken ihrer Pferde aus. Unter den Augen zahlreicher Besucher hetzten sie in wildem Galopp durch das Gelände, spießten Ringe mit ihren Speeren auf und lieferten sich heftige Gefechte mit schießwütigen Cowboys. In den Tipis der Apachen verschafften sich die staunenden Besucher einen Eindruck vom Leben im wilden Westen. Die Kinder konnten sich stilecht schminken lassen oder ihren Vorbildern im Umgang mit Pfeil und Bogen nacheifern. Der Schmied beeindruckte mit seinem kiloschweren Schmiedehammer und ließ ordentlich die Funken fliegen. "In erster Linie wollen wir die Kinder für das Thema begeistern", meint Ernst Witz, dessen Verein mittlerweile 170 Mitglieder zählt. Alle zwei Jahre führen die Karl-May-Freunde auf der Freilichtbühne ihre großen Festspiele auf. Dieses Jahr wird pausiert. Zumindest mit dem schauspielerischen Engagement, denn untätig sind die Westmänner und -frauen auch dieses Jahr nicht. "Wir wollen bis zum Spätherbst unser neues Bühnenbild fertig haben, und dann geht es ans Üben für das nächste Jahr", erklärt Witz. Ein mächtiges Fort soll im Steinbruch entstehen, den der Verein seit Anfang des vergangenen Jahres gepachtet hat. "Der Verein hat viel investiert." Dennoch wolle man, so Witz, die Preise familienfreundlich halten. Acht bis neun Aufführungen sind für das nächste Jahr geplant. Ein Teil des Erlöses wird der Mucoviszidose-Stiftung zufließen.

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