Anlieger der K 76 retten Grimburgs Zahlungsfähigkeit

Der Ausbau der Kreisstraße 76 ist für Grimburg der dickste Brocken im Haushalt. Zur Finanzierung von Gehwegen und Straßenbeleuchtung wird von 42 Grundstücksbesitzern ein Beitrag von insgesamt 160 000 Euro erhoben. Wegen eines Streits um den Wirtschaftswegeausbau hat die CDU den Haushalt abgelehnt.

Grimburg. (doth) Die schönste Zahl im Grimburger Haushalt ist die Null. Sie dokumentiert: Die Ortsgemeinde braucht keine neuen Kredite. Die 42 Anlieger der inzwischen ausgebauten Kreisstraße 76 zahlen ihren 60- prozentigen Beitrag für die Gehwege und Beleuchtung bis Ende Januar. Dadurch kommt ein Betrag von 160 000 Euro zusammen. "Das ist aber nur ein einmaliger Effekt", warnte Kai Rosar von der Finanzverwaltung der Verbandsgemeinde Hermeskeil.

Der Ortsgemeinderat legte einen Betrag von 6,50 Euro pro Quadratmeter fest, der, um nicht das Weihnachtsfest zu verderben, erst am 31. Januar 2011 fällig wird. Der voraussichtliche Schuldenstand beträgt Ende des Jahres 313 000 Euro. Das ist eine Pro- Kopf- Verschuldung von 605 Euro.

Direkt zu Beginn der Ortsgemeinderatssitzung entwickelte sich ein Streit um den Ausbau von Wirtschaftswegen. Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber ist der Meinung: "Angesichts der Haushaltslage können wir uns sechsstellige Investitionen dafür nicht leisten."

CDU-Sprecher Alfons Lauer findet: "So gehen uns Zuschüsse verloren." Mit der Stimmenmehrheit der Freien Wähler wurde der Haushalt angenommen.

Zweitdickster Brocken im abgelaufenen Jahr war die Erneuerung der Heizungsanlage im Sportlerheim, die 20 000 Euro gekostet hat. Für 2011 spart Grimburg eisern. Der höchste Betrag, der anfällt, sind 10 000 Euro für die Sanierung der Eingangstore, der Treppe und Mauerpfeiler des Friedhofs.

Das Ergebnis im Forst stellte der Leiter des Forstamts Hochwald, Bernhard Buss, vor. Für dieses Jahr rechnet er noch mit einem Überschuss von 25 000 Euro, während der Gewinn im nächsten Jahr wahrscheinlich auf schmale 6600 Euro schrumpfen wird. Der Grund: Einer der beiden Forstwirte geht in den Vorruhestand. Seine Arbeitsleistung muss "fremd eingekauft" werden.

Mit der Neuaufteilung der Forstreviere ist Bernhard Buss in Reinsfeld auf wenig Gegenliebe gestoßen. "Wir werden weiter verhandeln um eine Lösung zu finden", sagte der Forstmann.

Mit der Zustimmung zur Änderung des Flächennutzungsplans "Sondergebiet Biogasanlage Bioenergiedorf" hat der Ortsgemeinderat den Weg für die Nahwärmeversorgung frei gemacht.

Ortsbürgermeister Weber betonte noch einmal: "Die Biogasanlage ist nur der Ofen. Sie wird ohne Nahwärmenetz nicht gebaut." Die Gemeinde ist weiterhin auf der Suche nach einem Investor.

ExtraDer Ortsgemeinderat hat die Brennholz-Mindestgebote zur Versteigerung mit 20 Euro pro Raummeter im Schlag, 33,50 Euro pro Raummeter gerückt am Weg und gespaltenes Holz mit 65 Euro pro Raummeter festgelegt. Bis zu 30 Raummeter kann jeder Haushalt ersteigern. Gespaltenes Holz wird auf drei Raummeter limitiert. Insgesamt wird 210 Festmeter Buche wird als Brennholz geschlagen. Auskünfte erteilt das Forstamt Hochwald unter Telefon 06503/9279-0. (doth)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort