Gag zur Hexennacht Irsch, Traumfabrik an der Saar

Irsch · Wie in Hollywood prangt der Ortsname in weißen Lettern weithin sichtbar über dem Dorf. Aus dem Gag zur Hexennacht könnte eine dauerhafte Einrichtung werden.

 2,40 Meter hoch sind die Buchstaben, die am Felsen befestigt sind.

2,40 Meter hoch sind die Buchstaben, die am Felsen befestigt sind.

Foto: TV/Kai Kirchen

Im alten Steinbruch hoch über Irsch haben Unbekannte in der Hexennacht fünf große weiße Buchstaben an einem Felsen befestigt. I R S C H prangt dort nun weithin sichtbar – ähnlich wie der berühmte Hollywood-Schriftzug in den Hügeln des Stadtteils von Los Angeles, in dem die amerikanische Filmindustrie zu Hause ist.  Noch im Hellen mussten die Hexen mit ihrem Werk in Irsch beginnen, wie Einheimische beobachtet haben. Denn das Terrain, auf dem sie tätig waren, ist nicht ganz ungefährlich – noch dazu bei Regen, von dem es in der Hexennacht reichlich gab. Wer diese Hexen tatsächlich waren, war vom Dorf aus nicht zu erkennen. Und so wurde kurz nachdem sie ihr Werk vollendet hatten, wild spekuliert und telefoniert, wie Kai Kirchen, Schriftführer des Irscher Jugendclubs, berichtet. Auch er wurde angerufen. Doch kann er nicht sagen, wer hinter dem Gag steckt. „Ich habe lediglich eine Ahnung, wer es sein könnte“, sagt der Irscher. Junge Leute sollen es gewesen sein. Und ihnen sei es wohl darum gegangen, ein positives Zeichen zu setzen: „Hier sind wir aufgewachsen, hier wollen wir auch bleiben.“ Allein zwei Stunden soll das Aufbauen des Schriftzugs dem Vernehmen nach gedauert haben.

Kirchen stellt fest: „Wir vom Jugendclub finden das Teil auf jeden Fall cool.“ Bislang habe dort oben nur eine Bank gestanden, die kaum jemand kenne, von der man aber einen Top-Ausblick habe. Im Jugendclub sei schon die Idee diskutiert worden, dort auch Tisch und Stuhl aufzustellen.

 Über den Dächern von Irsch ist der hingehexte Schriftzug im alten Steinbruch (etwa Bildmitte) zu erkennen.

Über den Dächern von Irsch ist der hingehexte Schriftzug im alten Steinbruch (etwa Bildmitte) zu erkennen.

Foto: TV/Kai Kirchen

Der Schriftzug scheint zu beflügeln – auch den Ortsbürgermeister. Jürgen Haag sagt: „Den Schriftzug haben ganz fantastische Hexen aus unserem Dorf gemacht. Das war eine tolle Idee!“ Auch er hat eine Ahnung, wer die Hexen sein könnten. Er tippt auf eine „Nachwuchsorganisation“ der Gruppe, die vor Jahren an Hexennacht eine Art Bild- oder Wahl-Zeitung im Ort verteilt hätten, in der vieles durch den Kakao gezogen worden sei.

Den aktuellen Hexen bescheinigt er, sich eine Menge Arbeit gemacht zu haben. Mehr als 2,40 Meter hoch sind die Buchstaben aus Spanplatten. Das ist nicht ganz so groß wie beim sogenannten Hollywood Sign. Dort ist ein einzelner Buchstabe 14 Meter hoch und der gesamte Schriftzug 137 Meter lang. Dass die Irscher Version etwas kleiner ausgefallen ist, hängt vermutlich auch mit dem eingeschränkten Platzangebot am Standort zusammen. Er ist von Wald umgeben. Die Hexen hätten am Ende noch roden müssen, um mehr Platz zu schaffen.

Die Lettern in Irsch sind laut Haag so angebracht, dass man sie vom Felsen wieder ablösen kann. Doch das will der Ortsbürgermeister gar nicht. Er sagt: „Wir prüfen nun, ob der Schriftzug nur auf öffentlichem Gelände steht oder auch auf privatem. Ich wäre froh, wenn wir ihn dauerhaft stehen lassen könnten.“ Bislang war Saarburg der Touristenmagnet. Nun kommt Irschwood. Die Nachbarn müssen sich warm anziehen.

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