Arbeit bis kurz vor dem ersten Spiel

Bescheid · Rechtzeitig zur Feier seines vierzigsten Geburtstags hat sich für den Sportverein Bescheid am Wochenende ein langgehegter Traum erfüllt. Mit vielen Gästen von außerhalb feierte das ganze Dorf die Einweihung des bereits seit zehn Jahren geplanten Sportplatzgebäudes.

 Nachwuchskicker aus Bescheid (blaue Trikots) und der SG Hermeskeil, in der auch die D-Jugend des Dorfes spielt, beim Turnier anlässlich des 40-jährigen Vereinsbestehens. Im Hintergrund das neue Sportplatzgebäude, mit dem sich ein zehn Jahre lang gehegter Wunsch erfüllte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Nachwuchskicker aus Bescheid (blaue Trikots) und der SG Hermeskeil, in der auch die D-Jugend des Dorfes spielt, beim Turnier anlässlich des 40-jährigen Vereinsbestehens. Im Hintergrund das neue Sportplatzgebäude, mit dem sich ein zehn Jahre lang gehegter Wunsch erfüllte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Bescheid. Mal kurz reinschauen. Schon deshalb ließ sich mancher Besucher die Feier des vierzigjährigen Bestehens des Sportvereins (SV) Bescheid nicht entgehen. Dabei war dort mehr angesagt als die Einweihung des neuen Sportplatzgebäudes. Doch in dem schlichten Neubau mit Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten steckt nun einmal eine zehnjährige Geduldsprobe (siehe Extra). Für viele Bescheider war es nicht nur deshalb Ehrensache, das Haus am Fest einweihen zu können. Denn es wurde zusätzlich gekrönt vom jährlichen Turnier der ersten Mannschaften der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Turnusgemäß wäre der SV als Ausrichter gar nicht an der Reihe gewesen, so dass das Zurücktreten anderer Vereine als schöne Geste gesehen wird.
Nach einem Jahr Wochenend- und Abendschichten gaben die ehrenamtlichen Handwerker also noch einmal tüchtig Gas. Die letzten Fliesen hätten sie erst diese Woche verlegt, und die Hinweisschilder an den noch schnell eingehängten Türen seien seit dem Vortag dran, sagt Jugendwart Rainer Thomas. Bis auf Verputz- und Estricharbeiten machten Sportbegeisterte fast alles selbst. SV-Vorsitzender Otmar Jäckels kann die Helfer daher nur loben. Ähnlich gut wie die Jugendarbeit sei auch die Unterstützung beim Bau gelaufen. Grob geschätzt seien 1850 Stunden unentgeltlich geleistet worden. Von Jugendlichen, Mitgliedern und Menschen, "die gar nichts mit dem Verein zu tun haben". Gründungsmitglied Helmut Michels, selbst viele Jahre Vorsitzender, bestätigt den "guten Zusammenhalt" auch rückblickend. Beim SV packten Jüngere wie Ältere an - und Vorstandsleute wie Nicht-Fußballer. Dem cirka 120 Mitglieder - 30 Prozent der Einwohner - zählenden Verein fehle es nicht an Leuten, die sich kümmerten. Fast von Anfang an seien daher zu den früheren Mannschaftsfahrten auch immer die Helfer eingeladen. Beim viertägigen Fest mit Kommersabend, Live-Musik und Springburg für die Kinder würdigten das auch Festredner wie Kommunalpolitiker und Sportverbandsvertreter.
Extra

Die Bescheider mussten lange auf Zuschüsse warten (der TV berichtete). Doch vor gut einem Jahr war es so weit: Das Land sagte 55 000 Euro, der Kreis 27 500 Euro für das mit 156 500 Euro veranschlagte Projekt zu. Der Grundeigentümer Gemeinde ist mit etwa 36 000 Euro dabei. Die Sportler haben sich mit mehr als 30 000 Euro Eigenleistung beteiligt. Mit dem Provisorium, dem Umkleidezelt neben dem Spielfeld, ist nun auch ein Dilemma Geschichte. Denn Gastfußballer, die bisher nur im zwei Kilometer entfernten Bürgerhaus duschen konnten, fuhren anschließend oft nach Hause statt zurück zum Sportplatz. urs

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