Attraktiver, aber teurer als gedacht

Voll im Zeitplan liegen die Arbeiten bei der derzeit laufenden Sanierung des Hermeskeiler Freibads. Angepeilter Termin für die Wiedereröffnung ist Anfang Juni 2008. Aber: Insbesondere weil die neuen Edelstahlbecken teurer sind als ursprünglich kalkuliert, steigen die Baukosten um rund 425 000 Euro auf insgesamt knapp vier Millionen Euro.

Hermeskeil. Über die Feiertage ruhen zwar auch im Freibad die Arbeiten. Doch der Blick auf die Großbaustelle am Labachweg beweist: Bei der lang ersehnten Sanierung und Modernisierung der beliebten Freizeiteinrichtung geht es zügig voran. "Wir liegen voll im Zeitplan", betonen Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) und der Leiter des Bauamts auf der Verbandsgemeinde-Verwaltung, Harald Haubricht, unisono. Der Abbruch der alten Anlage ist abgeschlossen. "Gleiches gilt für die Erdarbeiten. Mit den Maurer- und Betonarbeiten sind wir zu 90 Prozent fertig", informiert Haubricht über den aktuellen Stand der Dinge. Außerdem sind die Leitungen für die Wasseraufbereitung auf dem Außengelände bereits verlegt.Das künftige Gesicht des Freibads lässt sich an den Grundformen der neuen Becken deutlich erkennen. Von der großen 50 Meter-Bahn müssen die Besucher Abschied nehmen. Das Schwimmerbecken wird nunmehr nur noch 25 Meter lang sein. Damit erfüllt die VG als Träger eine Forderung des Landes, das wichtigster Zuschussgeber ist und generell den Schwerpunkt auf Erlebnisbäder mit kleineren Beckengrößen setzt. Der Sprungturm erhält künftig jedoch ein separates Becken. Der Nichtschwimmer-Abschnitt ist 560 Quadratmeter groß. Wie an einem Strand wird das Wasser dort erst allmählich tiefer.

Bad wird kleiner und kompakter

Das Kinderbecken liegt nach der Fertigstellung nicht mehr versteckt am Rand der Anlage, sondern findet seinen Platz nahe am Nichtschwimmerbereich. Insgesamt wird das Hermeskeiler Freibad also kleiner und verliert knapp 40 Prozent an Wasserfläche. Dafür wird das Bad aber kompakter, übersichtlicher und attraktiver.

Mit Ausnahme des Kinderbeckens sind die Seitenwände der neuen Becken bereits mit Edelstahl verkleidet. "Die Bodenteile werden im Frühjahr verlegt", blickt Hülpes voraus.

Gerade die neuen Edelstahlbecken verursachen allerdings weitaus höhere Kosten als ursprünglich geplant. "Die Materialpreise für Edelstahl sind in den vergangenen Monaten förmlich explodiert. Das macht allein 350 000 Euro an Mehrkosten aus", betont Hülpes. Zusätzliche Investitionen verursacht auch die 110 Meter lange Wasserrutsche, die als große Attraktion zwar erhalten bleibt, vor der Wiederinbetriebnahme aber für 54 000 Euro überarbeitet werden muss. Die Gesamtkosten der Freibad-Sanierung steigen damit auf knapp vier Millionen Euro. In der Haushaltsdebatte wurde von mehreren VG-Ratsmitgliedern der Ruf laut, dass sich Mainz an diesen Mehrkosten finanziell beteiligen müsse. "Immerhin hat das Land von uns gefordert, dass bei der Modernisierung des Freibads Edelstahlbecken eingebaut werden müssen", argumentierte Paul Port von der BFB. Erste Gespräche seien diesbezüglich schon geführt worden, informiert Hülpes. Er sei optimistisch, dass die Hermeskeiler mit einem zusätzlichen Zuschuss rechnen können, wenn ein Nachförder-Antrag in die Landeshauptsstadt geschickt wird.

Wichtiger als die Finanzierungsfrage ist für die breite Öffentlichkeit aber sicher der Ausblick, wann das neue Bad fertig ist. Wird der Bauzeitenplan eingehalten, dann laufen die Arbeiten laut Haubricht bis zur 21. Kalenderwoche 2008.

Hülpes peilt deshalb als Ziel an, "dass wir am 1. Juni rechtzeitig zum Beginn der Sommer-Saison öffnen können."

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