Auch der letzte Weg gehört zum Leben

Saarburg · Eine Woche lang hat das Hospiz-Palliativ-Netz Saarburg zum ersten Mal auf seine Arbeit aufmerksam gemacht. Die Ausstellung in der Glockengießerei und die Abendveranstaltungen im Mehrgenerationenhaus sind auf große Resonanz gestoßen.

 Agnes Hösch (links) führt Mitglieder der Seniorengruppe des Beuriger Kolpings durch die Ausstellung des Hospiz-Palliativ-Netzes Saarburg in der Glockengießerei. TV-Foto: Gianna Niewel

Agnes Hösch (links) führt Mitglieder der Seniorengruppe des Beuriger Kolpings durch die Ausstellung des Hospiz-Palliativ-Netzes Saarburg in der Glockengießerei. TV-Foto: Gianna Niewel

Saarburg. Das Mehrgenerationenhaus und die Glockengießerei in Saarburg waren in der letzten Woche kaum wiederzuerkennen: Statt Glocken und Klöppeln stand sieben Tage lang die Ausstellung des Hospiz-Palliativ-Netzes Saarburg im Vordergrund. Die insgesamt 26 Stände haben den rund 120 Besuchern pro Tag das Thema Tod auf heitere, informative und nachdenkliche Art nahegebracht.
Viel Austausch mit Besuchern


"Es hat ganz viel Austausch mit den Besuchern stattgefunden, wir haben Denkanstöße gegeben und bekommen", zieht Agnes Hösch ein positives Fazit. Auch die themenbezogenen Abendveranstaltungen seien gut angekommen.
Als Hauptorganisatorin der Hospiz-Palliativ-Woche hat Hösch zusammen mit vielen Helfern maßgeblich zur Realisation und vor allem zum Gelingen der Ausstellung beigetragen. Insgesamt sechs Monate Vorbereitung stecken in den Projekten, die von Schulklassen bis Seniorengruppen alle Altersgruppen angesprochen haben.
"Ich bin hier, weil der Tod Teil des Lebens ist. Es ist gut, wie man hier mit den verschiedenen Facetten vertraut gemacht wird", erklärt Franziska Zender ihr Kommen. Zusammen mit acht weiteren Mitgliedern der Seniorengruppe des Kolpings Beurig schaut sie sich die Ausstellung an.
Von Palliativschwester Agnes Hösch werden die Frauen während der rund 90-minütigen Führung unter anderem auf einen unbearbeiteten Sarg aufmerksam gemacht. Wer möchte, kann diesen individuell bemalen oder beschriften: Mit dem Spruch "Der Tod ist eine Chance - nutze sie" hat sich ein Besucher verewigt; aber auch bunte Smilies und Herzen zieren das Holz - eine mögliche Form der Trauerarbeit, wie Hösch erklärt.
Einige Stationen weiter haben Saarburger Krankenpflegeschüler einen Raum gestaltet, in dem die Besucher ihre Gedanken, Wünsche und Gefühle aufschreiben und dann auf eine Wand pinnen können - hier geht es darum, unterdrückte Emotionen auszusprechen.
Emotionen Ausdruck verleihen


"Es sind ganz tolle Projekte entstanden. Die Besucher werden auch im Nachhinein noch von der Ausstellung und dem Abendprogramm profitieren", ist sich Hösch sicher.
Die Seniorengruppe des Kolpings zumindest kann dies nur bestätigen: "Die Ausstellung war äußerst ansprechend. Zu sehen, wie die Kinder das Thema Tod aufgearbeitet haben, fand ich besonders spannend", lobt Anneli Jager die Arbeit des Hospiz-Palliativ-Netzes.
Und auch Karola Schmitz ist begeistert: "Die Ausstellung ist sehr informativ und spricht einiges an, das einem so gar nicht bewusst war. Der Besuch hat mir viel gegeben." gn

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