Auch im Ruhestand engagiert für die Zukunft

Konz/Trier · Auf den ersten Blick sind die Bereiche, in denen Gerhard Klein aktiv ist, bunt, ungeordnet und beliebig. Erst der Blick hinter die Kulissen seiner Tätigkeiten zeigt: Dahinter steckt eine klare, wohldurchdachte Idee. Auch im Ruhestand bleibt der ehemalige Konzer Realschullehrer seinem Engagement für die Zukunft der Menschen treu.

Konz/Trier. Er ist ein Tausendsassa, möchte man meinen - in allen Sätteln sicher und auch noch im Ruhestand auf allen möglichen Feldern aktiv. Gerhard Klein, ehemals Lehrer an der Konzer Realschule, ist unter anderem Mitarbeiter bei der Konzer Tafel, hat seit 35 Jahren den Vorsitz im Konzer Schachverein, ist Mitinitiator der Fachoberschule an der Konzer Realschule plus, leitet den "Förderverein Photovoltaik der Hermann-Staudinger Realschule Konz", war Referent für Lehrerbildung im Verband deutscher Realschullehrer und ist einer der Leiter in der "Arbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft Konz-Saarburg".
Aber im Gespräch mit ihm kanalisiert sich diese nur scheinbar ungeordnete Vielzahl rasch.
Gerhard Klein bleibt auch im Ruhestand der engagierte Lehrer - engagiert für die Zukunft von jungen Menschen und die Zukunft der Gesellschaft. Dafür ist vor allem der Photovoltaik-Verein beispielhaft. 44 Mitglieder hat er derzeit, ehemalige Schüler, Lehrer und Schülereltern. Seit 2006 wird jährlich ein ferngesteuertes Solarboot gebaut, und der Förderverein hat im Jahr 2004 sogar den Umweltpreis des Kreises Trier-Saarburg erhalten. Natürlich sind auch auf dem Dach der Realschule längst Photovoltaik-Module installiert.
Aber beim Solarverein geht es noch um mehr - junge Menschen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. "Bei Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik ist der Bedarf hoch und das Interesse oft gering", bedauert Klein.
Umweltprobleme


Junge Menschen für diese Fächer zu interessieren, sei eine wichtige Aufgabe. "Die Schüler sollen nachvollziehen, auf welche Umweltprobleme die Gesellschaft zusteuert." Und die Schulen müssen für die Vermittlung solcher Einsichten Vorreiter werden.
Auch Schach im Verein ist mehr als nur ein Spiel. Da wird in vier Mannschaften die Konzentration junger Menschen geschult, werden Strategien entwickelt, lernt man innere Ruhe und nicht zuletzt Fairness. Und so gewinnt, was wie harmlose Bastelei aussieht, eine globale Dimension. Es geht um die Zukunft der Menschen. Darum auch hat sich der Physiker Klein von der Kernenergie abgewandt: "Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 habe ich mich total gedreht." Ein Endlager für Atommüll ist weltweit nicht in Sicht. Die Gefahr einer verheerenden Reaktorkatastrophe bleibt weiter akut. Für Gerhard Klein gibt es da nur eins: bewusst machen, wie alternativlos Energieerhaltung und erneuerbare Energien geworden sind. mö

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