Auf alten Pfaden unterwegs
Konz-Könen · Seit drei Monaten ist die Ortsumgehung über die B 51 offen, doch trotzdem fahren viele LKW-Fahrer noch immer den alten Weg über die Saarbrücke. Ein Ortsbeirat betreibt Ursachenforschung.
Konz-Könen Durch die B-51-Ortsumgehung Könen hat sich die Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt zwar erheblich beruhigt, aber es gibt noch dringenden Verbesserungsbedarf. Dies ist das Fazit im Ortsbeirat Konz-Könen, nachdem er rund drei Monate nach Eröffnung der Umgehungsstraße die Lage auf der ehemaligen B-51-Ortsdurchfahrt unter die Lupe genommen hat. Auf Beschluss des Rates dürfen in der jüngsten Sitzung ausnahmsweise auch Zuhörer ihre Meinung zum Thema beisteuern."Fakt ist, dass der Verkehr in der Ortslage einerseits deutlich abgenommen hat, andererseits aber schwere LKW nach wie vor die Industriegebiete Saarmündung und Granahöhe über die Konzer Brücke und die beiden Kreisel in der Ortslage ansteuern", sagt Ortsvorsteher Detlef Müller-Greis. Dem folgt eine Ursachenforschung in der Ratsrunde: Warum schlagen noch immer so viele Schwerlastfahrer den alten Kurs über die Konzer Saarbrücke ein? Sie könnten ab dem Möbel-Martin-Kreisel bequem geradeaus über die B 419 zur neuen B 51 fahren und von dort direkt die beiden Industriegebiete über den neuen Anschluss erreichen.Die aus dem Rat genannten Gründe sind vielfältig. Sie reichen von alten Gewohnheiten und Berufsblindheit in den Köpfen der LKW-Lenker über nicht aktualisierte Navi-Programme in den Brummis, irreführende Ausschilderungen bei der Anfahrt bis hin zur immer noch abknickenden Vorfahrt am Könener Ortseingang. Die scheint den aus Richtung Saarbrücke kommenden Zulieferverkehr wie magisch auf die ehemalige B-51-Ortsdurchfahrt zu ziehen. Hinzu komme, dass auch viele der niedergelassenen Firmen noch nicht "umgeschaltet" hätten, stattdessen Kunden und Zulieferer mit veralteten Anfahrtsbeschreibungen bedienten. Der Rat fordert daher eine eindeutige Ausschilderung ab dem Martin-Kreisel sowie eine Vorfahrtsänderung am Könener Ortseingang (Konzerbrück). Vorgeschlagen wird zudem eine Sperrung der Saarbrücke für LKW ab 7,5 Tonnen. Dies jedoch, so Ortsvorsteher Müller-Greis, lehne der Landesbetrieb Mobilität (LBM) ab.Was derzeit fehlt, ist eine konkrete Übersicht über die Verkehrsabläufe rund um die beiden Industriegebiete. Laut Müller-Greis plant der LBM eine Verkehrszählung, deren Ergebnis auch der Konzer Verwaltung zukommen werde. Um noch genauere Angaben zu erhalten, will der Ortsvorsteher im Januar eine eigene Verkehrszählung im Auftrag des Stadtteils ansetzen. Außerdem soll das Gespräch mit den betroffenen Firmen gesucht werden. Weiter schlägt Müller-Greis die Bildung einer Arbeitsgruppe aus Verwaltung, Ortsbeirat und Anwohnern im Januar vor. Als grundlegende Arbeitsbasis für diesen Kreis dient dann das Ergebnis der geplanten Verkehrszählung zum Jahresanfang. Dem vorgreifend sollen die Vorschläge des Ortsbeirats zur Ausschilderung und einer Vorfahrtsänderung an den LBM weitergeleitet werden. KommentarMeinung
Anlaufprobleme und ein Knick in der VorfahrtWer gedacht hatte, dass mit der Eröffnung der B-51-Ortsumgehung plötzlich jeglicher LKW-Zulieferverkehr aus Konzerbrück in Könen verschwunden wäre, der verkennt die Realitäten. Es sind halt "eingefahrene Bahnen", auf denen ortskundige Brummilenker seit Jahren ihre Ziele in den Industriegebieten ansteuern. Neulinge folgen veralteten Navi-Programmen, ergänzt durch die teils irreführende Anfahrtsbeschilderung. Hinzu kommen ebenso überholte Anfahrtstipps ansässiger Firmen. Das alles sollte sich mit der Zeit und entsprechenden Verbesserungen beheben lassen. Gesondert auf den Prüfstand gehört die von der Entwicklung überholte abknickende Vorfahrt hinter der Saarbrücke. Eine Vorfahrtsänderung dürfte nicht reichen. Denn dann steht den Linksabbiegern in Richtung Könen ein ständiger Verkehrsfluss aus Richtung der neuen B 51 entgegen. Die Folge im Berufsverkehr: ein Rückstau bis auf die Saarbrücke. Eine Kreisellösung müsste her. trier@volksfreund.deExtra: IM PRINZIP EIN KOMPLETTER NEUBAU
Über die Planung zum Aus- und Umbau des Kindergartens berichtete Elke Saleh vom Gebäudemanagement der Verbandsgemeinde Konz. Die mit 3,2 Millionen Euro veranschlagte Maßnahme kommt im Prinzip einem kompletten Neubau der bestehenden Anlage gleich. Während des ersten Bauabschnitts werden die acht Gruppen auf den dann noch bestehenden Altbau, Container und einen Nebenraum der Sporthalle verteilt. Im zweiten Bauabschnitt erfolgt die Aufteilung auf den dann fertigen Teilneubau und den Container. Die dringende Sanierung und Erweiterung der Grundschule kann nach Angaben des Ortsvorstehers erst nach dem Kiga-Ausbau in Angriff genommen werden. Dies führte nach der Sitzung zu deutlicher Kritik von Eltern aus dem Neubaugebiet. Ihre Befürchtung: Anhand des künftigen Kiga-Volumens sei heute schon abzusehen, dass nicht alle Erstklässler die Grundschule am Ort besuchen könnten. Eine Mutter, die nicht genannt werden will: "Wir haben die Baugrundstücke gekauft, weil sie besonders mit der guten Infrastruktur für junge Familien beworben wurden. Da kann es doch nicht sein, dass man sich bald einen Schulplatz für seine Kinder suchen muss." Das Projekt "Schulausbau" müsse schon heute in Angriff genommen werden. Stattdessen erfahre man, dass noch nicht mal eine Planung bestehe.Extra: DER "PFERDSGARTEN" IST AUSVERKAUFT
Die Entwicklung im Baugebiet Pferdsgarten verläuft schneller als erwartet. Alle Grundstücke sind verkauft. Früher als geplant ist so 2018 der Endausbau mit Fertigstellung der Straßen, Anlage eines Spielplatzes und der Begrünung möglich. Im April wird mit dem Bau der Anlage begonnen, bis zum Sommer soll sie fertig sein.