Auf Anordnung zur Strecke gebracht

KONZ. 22 Wildschweine wurden bei einer von der Kreisverwaltung angeordneten Treibjagd im Bezirk Konz 1 erlegt. Zuvor hatte sich ein Landwirt über massive Schäden auf seinen Äckern beschwert.

"Wir können nicht sagen, dass der Jagdpächter seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist", sagte Martina Bosch, Pressesprecherin der zuständigen Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Ursache für die sehr seltene behördliche Anordnung seien die Schäden gewesen, die ein Landwirt zu beklagen hatte. Der Jagdpächter habe vor der Treibjagd bereits 17 Wildschweine erlegt. Einen Antrag auf Anordnung einer Treibjagd hat es laut Kreisverwaltung nicht gegeben, Auslöser seien die Schäden des Landwirts gewesen.Für den Landwirt hat die Wildschweine-Plage überhand genommen. "Ein Drittel meiner landwirtschaftlichen Flächen sind betroffen", ärgert er sich. Der Jagdbezirk Konz 1 liegt zwischen Löllberg und Roscheider Hof.Bislang 39 Schadensmeldungen

Nicht nur im Jagdbezirk Konz 1 gibt es Probleme mit den Schwarzkitteln. Im Bereich der Verbandsgemeinde Konz sind bislang 30 Anmeldungen von Schäden durch Wildschweine zu verzeichnen - weit mehr als in den Vorjahren. Besonders betroffen sei der Bereich Tawern, teilte die Verbandsgemeindeverwaltung Konz mit. Seit Jahren beklagen sich Landwirte und Winzer - beispielsweise in Oberemmel - über die Schwarzwild-Plage. In der Kritik stehen meist die Jagdpächter, die ihren Verpflichtungen nicht nachkämen oder zusätzlich Wild anlocken würden, obwohl der Bestand schon zu hoch sei."Es gibt einfach zu viele Wildschweine in der Region. Wir tun, was wir können", sagt der Pächter der Jagdreviers Konz 1. Im vergangenen Jahr hätten er und seine Waidgenossen über 40 Tiere erlegt. In diesem Jahr sei die Zahl schon jetzt fast erreicht. Die Tiere würden auch nicht angefüttert werden, wie oft behauptet. Die Kirrungen (Lockfutter) würden sich im gesetzlichen Rahmen bewegen. In seinem speziellen Fall ärgert sich der Jagdpächter darüber, dass der Landwirt direkt am Waldrand ein Maisfeld neu angepflanzt habe, was die Tiere anziehe."Wir appellieren ständig an die Jagdpächter, Wildschweine zu erlegen", sagt die Pressesprecherin. Allerdings sei es lediglich ein vom Land vorgegebenes "Ziel", dass sich pro 100 Hektar maximal zwei Wildschweine aufhalten sollen. Im Falle Konz 1 wären das 14 Tiere.

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