Auf der Suche nach der Zukunft

Saarburg/Konz/Trier · Die Förderung regionaler Projekte mit Geld der Europäischen Union läuft Ende des Jahres aus. Derzeit diskutieren die Mitglieder der Lokalen Arbeitsgruppe Moselfranken, zu der die Verbandsgemeinden Saarburg, Konz und Trier Land gehören, über ihre Zukunft.

 Auch dieses Projekt hat die Lokale Arbeitsgruppe Moselfranken gefördert: das römische Kulttheater in Kastel-Staadt. Im Bild Manfred-Paul Hänig als Weinhändler Rufus.TV-Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Auch dieses Projekt hat die Lokale Arbeitsgruppe Moselfranken gefördert: das römische Kulttheater in Kastel-Staadt. Im Bild Manfred-Paul Hänig als Weinhändler Rufus.TV-Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Saarburg/Konz/Trier. Eines der jüngsten Projekte, das die Lokale Arbeitsgruppe (LAG) Moselfranken umgesetzt hat, ist der Ausbau des römischen Kulttheaters in Kastel-Staadt. Rund 80 000 Euro des 147 000 Euro teuren Ausbaus wurden dank dieses Programms mit Leader-Mitteln der Europäischen Union (siehe Extra) finanziert. Noch vor fünf Monaten wurden fünf Projekte der LAG Moselfranken mit 190 000 Euro angeschoben, darunter finanzielle Beteiligungen am Aufbau einer neuen Internetseite für die Mosellandtouristik, an einer Zusammenarbeit der Moselwinzer aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg sowie an der Restaurierung der Konzer Dampflok (der TV berichtete).Kooperation über Landesgrenzen

Jetzt geht es darum, die Voraussetzungen für die kommende Förderrunde zu schaffen. Zwar strebt das zuständige rheinland-pfälzische Umweltministerium an, dass die LAGs über Kreisgrenzen hinweg kooperieren. Allerdings hat das Ministerium wohl schon signalisiert, dass die LAG Moselfranken weiter von Leader-Mitteln profitieren könnte, auch ohne festen Kooperationspartner außerhalb des Kreises Trier-Saarburg. So ergibt es sich zumindest aus einer Sitzungsvorlage, die nächsten Dienstag, 22. Oktober, 18.30 Uhr, der Ausschuss für ländliche Entwicklung des Verbandsgemeinderates Saarburg diskutieren soll. In diesem Kontext wird in der Beschlussvorlage auch die Zusammenarbeit mit Nachbarregionen thematisiert. So gibt es bereits Erfolg versprechende Verhandlungen mit der Leader-Region Miselerland in Luxemburg.Das Umweltministerium wünschte zunächst, dass sich die LAGs eine Rechtsform für die nächste Förderperiode geben, also beispielsweise als Verein oder als GmbH auftreten. Diese Vorgaben scheinen aber mittlerweile vom Tisch zu sein. Jetzt soll eine stärkere organisatorische Verknüpfung der Mitglieder untereinander ausreichen. Bisher ist Thomas Wallrich von der Verbandsgemeindeverwaltung mit 40 Prozent seiner Arbeitszeit zum Geschäftsführer der LAG Moselfranken bestellt.Mitarbeiter stellen außerdem die Verbandsgemeinden Trier-Land und Konz. Das Ministerium prüft, ob jede LAG künftig ein Regionalmanagement bekommt, das mit einer Arbeitskraft besetzt wird. 75 Prozent dieser Kosten würden aus Leader-Mitteln finanziert. Offen ist nach der Vorlage noch, wer künftig die Geschäftsführung übernimmt.Auch der LAG-Vorsitz ist ab Januar vakant, da die Amtszeit als Bürgermeister des bisherigen Vorsitzenden, Leo Lauer, Ende Dezember endet. Die Verwaltung stellt mehrere Modelle vor, wie mit dieser Frage umzugehen ist. Letztlich spricht sie sich dafür aus, eine interne Lösung aus "praktischen und organisatorischen Gründen zu bevorzugen".Extra

Leader: Leader ist die Abkürzung für "Liaison entre Actions de Dévelopement de l\\'Economie Rurale" (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Das ist eine Initiative der Europäischen Union zur Förderung und Entwicklung der ländlichen Regionen in Europa. LAG Moselfranken: Mitglieder sind neben den Verbandsgemeinden Saarburg, Konz und Trier-Land etwa das Hofgut Serrig, die Saar-Obermosel-Touristik und der Heimatverein Igel. Ihr Sitz ist in Saarburg. Beispielprojekte sind die Bewahrung römischer Bauten und Denkmäler, Begegnungsstätten in Dörfern und Bürgerbusse. itz

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