Auf großer Fahrt

SCHWEICH. (gsb) Rundum gelungene Premiere: Etwa 1500 Gäste besuchten den ersten Kirchentag im Evangelischen Kirchenkreis Trier am Pfingstsonntag auf dem Gelände des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Schweich. Die Besucher informierten sich in Workshops, bei Darbietungen und an Ständen von der Vielfalt der gemeindlichen Angebote.

Zwei Segelboote auf dem Trockenen begrüßen die Besucherscharen vor dem Pausenhof des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums. Eine Anspielung auf das Kirchenlied "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt"? Doch die Boote sind handfeste Beweise gelebter Gemeindearbeit, wie an einem Stand deutlich wird. Viele Fotos von Jugend- und Erwachsenenfreizeiten verdeutlichen den Spaß am Segeln, ein Sportangebot der Evangelischen Kirchengemeinden Trier und Bernkastel-Kues. Sie sei beeindruckt von der Aufmachung des ersten Kreiskirchentags, sagt dort eine Helferin. In der Tat reiht sich rund um das Gymnasium, das mit stündlichen Führungen Öffentlichkeitsarbeit betreibt, ein Stand an den nächsten. Nach einer vormittäglichen Andacht mit 500 Teilnehmern wird es in der Mittagszeit richtig voll. 30, 40, 50 Leute warten vor dem Bratwurststand. Die Helfer haben alle Hände voll zu tun. "Wir hatten ja keine Ahnung, wieviel Besucher kommen würden", sagt Öffentlichkeitsreferent Jörg Weber. Genauso wie Superintendent Christoph Pistorius macht er einen hochzufriedenen Eindruck. "Ich bin überwältigt von der Resonanz", resümiert Pistorius am Nachmittag. Die Begeisterung der "Mannschaft" des Kirchenkreises, die Vielfalt der Gemeinden und Einrichtungen an einem Ort vorzustellen, zieht sich wie ein roter Faden von Stand zu Stand. Umfangreich präsentiert sich das Diakonische Werk mit seinen vielfältigen Beratungsstellen - wie der ökumenischen Beratungsstelle für Flüchtlinge, bei der selbst gemalte Bilder von Flüchtlingen ihre eigene Sprache sprechen. Während sich hinter der Schule Landrat Günther Schartz und andere Besucher beim Torwandschießen messen, geht es beim Kreisverband der Frauenhilfe Mosel/Eifel in diesem Moment etwas ruhiger zu. Dort verschenkt man kleine Pflanzen mit dem Aufdruck "Verwurzelt in der Gemeinde" und Bonbons, um "in aller Munde zu sein". Seine Arbeit vorstellen, sich in Erinnerung rufen: Das Anliegen des Kreiskirchentags gelingt auch der Kirchengemeinde Wittlich. Dort wird mit einem Gemeindespiel anschaulich vermittelt, "in welcher Diasporagemeinde mit 70 Dörfern wir leben", sagt Pfarrerin Susanne Triebler. Immer wieder ist Musik zu hören, etwa von der Gruppe "Salted". Trommelschläge erklingen als Ergebnis eines Workshops über das Gelände. Stichwort Workshop: Die Angebote - vom Gebärdensprachkurs über eine Schreibwerkstatt bis zum Erzählzelt - hätten auch für ein komplettes Wochenende gereicht. "Wir werden wahrscheinlich wieder einen Kreiskirchentag machen, vielleicht im übernächsten Jahr", stellt Weber in Aussicht. Eine gute Idee, damit das Schiff in Fahrt bleibt.

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