Auf Streife durch Konz

Der Sommer naht, und damit wächst die Zahl derjenigen, die sich gerne mal auf öffentlichen Plätzen ein Bierchen genehmigen. Die Polizei und das Ordnungsamt gehen mehrfach im Monat auf Streife, um Verstöße gegen das städtische Alkohol- und Glasflaschenverbot aufzuklären. Der TV war bei einem Kontrollstreifzug dabei.

Konz. "Ach, ihn kennen wir doch", sagt Markus Schommer vom Konzer Ordnungsamt und deutet in der Ferne auf einen älteren Mann, der sich in einer Passage am Konzer Saar-Mosel-Platz mit jungen Leuten in einer Clique unterhält. Zusammen mit Polizist Edwin Biehl am Steuer sitzt Schommer im Streifenwagen. Gemeinsam rollen sie in gemächlichem Tempo über den Platz. Ihr Ziel: Sie wollen kontrollieren, ob das städtische Alkohol- und Glasflaschenverbot eingehalten wird.

Bei dem älteren Herrn handelt es sich um keinen Unbekannten. Er ist laut Schommer bereits in der Vergangenheit dabei erwischt worden, wie er auf dem Saar-Mosel-Platz Alkohol aus Glasflaschen getrunken hat. Ein Platzverbot hat er bereits kassiert. "Ich habe ihm gesagt, wenn ich ihn das nächste Mal erwische, wird es teuer." Heute ist es so weit. Schommer spricht kurz mit dem Mann, ermahnt ihn, zückt dann seinen kleinen Notizblock und schreibt sich die Daten auf. Der Mann reagiert recht gelassen und trottet sodann aus der Passage.

Während sich Schommer und Biehl mit den anderen Jugendlichen unterhalten - man kennt sich -, sammelt der Polizist nebenbei ein halbes Dutzend Glasflaschen aus den Grünanlagen. Die leeren Flaschen bringt er anschließend in den benachbarten Supermarkt. "Es ist immer wieder schön, wenn die Polizei mit Bierflaschen in den Supermarkt geht", witzelt Biehl.

Polizei und Ordnungsamt überraschen Übeltäter



Nicht umsonst gehört der Saar-Mosel-Platz zu den Punkten, die die Polizei und das Ordnungsamt oft mehrfach bei ihren Kontrollfahrten ansteuern. Kaum haben die Beamten die Flaschen entsorgt und den Ort verlassen, kommen offenbar wieder neue Passanten, die sich mit Glasflaschen in der Hand in den Passagen aufhalten. Selbst in den etwa vier Stunden, in denen die Beamten an diesem Tag ihre Kontrollfahrt durchs Konzer Land machen, verhängen sie bei ihren drei Stippvisiten auf dem zentralen Platz drei Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Alkoholverbot - trotz des schlechten Wetters, bei dem sich erfahrungsgemäß weniger Menschen draußen aufhalten.

Vertreter der Polizei und des Ordnungsamts machen sich in unregelmäßigen Abständen mehrfach im Monat auf den Weg. Die Zusammenarbeit funktioniere sehr gut, betonen beide Seiten. Dabei geht es ihnen nicht allein um das Alkoholverbot. Sie fahren auch beispielsweise durch den Maiers park, an den Grundschulen vorbei, durchs Schulzentrum und Aufenthaltsorte von Obdachlosen. Auch die Kinderspielplätze, die Klosteranlagen, Uferbereiche und die Könener Grillhütte nehmen sie derzeit verstärkt ins Visier, sagt Schommer. Die Beamten setzen bei ihren Kontrollen nicht in erster Linie auf die Drohung mit Zwangs- und Bußgeldern. Sie suchen oft zunächst das Gespräch mit den Ermahnten. Manch einer lässt sich auch von guten Argumenten überzeugen, zeigt die Erfahrung. Außerdem ergeben sich aus den Gesprächen hin und wieder weitere Hinweise zur Strafverfolgung. Auch an diesem Kontrolltag konnte Diebesgut aufgespürt werden.

Das Fazit Biehls zu diesem Tag: "Die Aktion war sehr erfolgreich - trotz des schlechten Wetters."

Meinung

Starkes Team

Sie kennen sich aus. Nicht nur das Konzer Land, auch viele der Bürger und Passanten sind ihnen bestens bekannt. Während der gemeinsamen Kontrollfahrt mit Markus Schommer vom Ordnungsamt und Polizist Edwin Biehl wird klar: Die Zusammenarbeit der beiden Ordnungshüter funktioniert. In diesem Fall werden sinnvoll die Synergien genutzt. Sie leiten sich Hinweise weiter und unterstützen sich bei der alltäglichen Arbeit. Und die Kontrollen erfüllen ihren Zweck: Genervte Mienen von ertappten Jugendlichen "strahlen" ihnen entgegen, wenn die Beamten auftauchen. Auf Dauer wird das Treffen teuer und macht keinen Spaß. Das Resultat: Es wird ruhiger in der Konzer Innenstadt. a.pipke@volksfreund.deEXTRA Verbot in der Stadt: Seit Mitte 2008 gilt die Allgemeinverfügung, dass es an Konzer Brennpunkten untersagt ist, alkoholische Getränke sowie andere Getränke aus Glasflaschen zu trinken. Im Fokus stehen dabei unter anderem der Saar-Mosel-Platz, die Schillerarkaden, der Marktplatz, die nähere Rathaus-Umgebung, die Parkanlage zwischen Bahnhof- und Saarstraße (Maierspark) sowie der Park zwischen dem Kloster Karthaus und dem Seniorenwohnheim. Im Jahr 2009 hat das Ordnungsamt laut Schommer 41 Mal ein Zwangsgeld wegen des Verstoßes gegen das Alkohol- und Glasflaschenverbot in Höhe von 50 Euro verhängt. In diesem Jahr sind es knapp zehn. Die Hochsaison kommt erst. (api)

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