Auf zum neuen Saar-Mosel-Platz

Konz · Das Saar-Mosel-Zentrum in der Konzer Innenstadt wird für zehn Millionen Euro bis zum Herbst 2013 um etwa 8000 Quadratmeter erweitert. Die ersten Arbeiten für das Großprojekt laufen. Gebaut wird ab Mitte März.

Konz. Markus Maes und andere Vermesser der Firma Geoplan sind zurzeit am Saar-Mosel-Zentrum in Konz unterwegs. Sie nehmen den Bereich genau unter die Lupe, um eines der wichtigsten Projekte in der Konzer Innenstadt vorzubereiten. Die Bauarbeiten am Saar-Mosel-Platz starten am 19. März. "Mit dem Ausbau des Saar-Mosel-Zentrums wird die Innenstadt endlich städtebaulich vollendet", sagt Bürgermeister Karl-Heinz Frieden. Er geht davon aus, dass sich das Projekt positiv auf die Innenstadt auswirkt und zahlreiche Besucher anlockt (siehe Extra). Dort, wo die Maschinenbaufirma Zettelmeyer Anfang der 1980er Jahre eine Industriebrache zurückließ, soll künftig flaniert werden. "Dafür müssen die Leute dann nicht mehr aus Konz raus", sagt Hans-Jürgen Lichter, Geschäftsführer der Trierer-Bürgerverein Vermögensverwaltung (TBV) AG (siehe Extra), die zehn Millionen Euro in den Ausbau des Saar-Mosel-Zentrums steckt (der TV berichtete). Statt der "Hinterhofsituation" erwarte die Kunden am Saar-Mosel-Platz künftig eine "Wohlfühl-Atmosphäre".
Kunden aus Trier ansprechen


Lichter geht sogar noch weiter. Der neue Sortimentmix soll nicht nur Kunden aus dem Konzer Umland, sondern auch aus Trier-Süd, Trier-Feyen und aus Luxemburg nach Konz locken. "Der Standort hier wird gestärkt", sagt Lichter. Neben Schuh-, Mode- und Sportgeschäften werde es auch (Schnell-)Restaurants und ein Gesundheitszentrum mit Orthopäden, Physiotherapeuten und Apotheke geben. Auch ein Fitnessstudio komme in die oberste Etage. 70 Prozent der neuen Flächen seien vermietet, für den Rest liefen die Verhandlungen. Die TBV AG suche noch ein Nagelstudio, einen Kosmetikladen sowie einen Tierarzt.
Die Einzelhändler und Gastronomen kommen laut Lichter neu nach Konz. Die Ärzte und die Apotheke, die innerhalb von Konz umziehen, wollen ihre Flächen vergrößern. Der Investor prognostiziert, dass etliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine genaue Zahl kann er nicht nennen.
Das Projekt besteht aus zwei Teilen. Am Saar-Mosel-Platz bekommt der bestehende Kaufland-Komplex einen transparenten Vorbau mit weißer Fassade und grauen Fenstern. Schon im August sollen die neuen Räume einzugsbereit sein. Ein italienisches Restaurant samt Eisdiele sowie eine Filiale der LBS-Bausparkasse und ein Notar siedeln sich dort an. Ein Beitrag zur Gestaltung des Platzes wird die Terrasse vor dem Restaurant. Außerdem ist ein beleuchteter Brunnen mit versenkbaren Wasserdüsen geplant, der im Winter zur Eisbahn ausgebaut werden könnte.
Anbau vom Parkhaus erreichbar


Ende April können laut dem Investor die Arbeiten für den zweiten Projektteil beginnen, den großen Anbau an den bestehenden Kaufland-Komplex in Richtung Granastraße. Auf vier Ebenen sollen bis Herbst 2013 mehr als 6000 Quadratmeter Gewerbeflächen geschaffen werden. Der Anbau soll vom bestehenden Parkhaus her zugänglich und barrierefrei ausgebaut werden.
Ein Nebeneffekt der Investition: Die Kaufland GmbH hat ihren Pachtvertrag im Saar-Mosel-Zentrum bis 2024 verlängert. Um den Ansprüchen der täglich 3000 Kunden gerecht zu werden, investiert die Gruppe drei Millionen Euro in den Innenausbau des Geschäfts (der TV berichtete).Meinung

Ein Schub für die Innenstadt
Die Situation am Saar-Mosel-Zentrum ist zurzeit nicht schön. Dass dieser Bereich nun aufgewertet wird, kann sich nur positiv auf die Konzer Innenstadt auswirken. Gerade schönere Fassaden am Saar-Mosel-Platz mit Restaurant-Terasse und der Brunnen setzen hier Akzente. Wenn jetzt auch noch attraktive Geschäfte nach Konz kommen, überlegt sich vielleicht so mancher Kunde, ob er auf den Weg in die Trierer Innenstadt verzichtet und in Konz halt macht. Ein Problem muss jedoch noch gelöst werden. Bringt das Zentrum mehr Autos nach Konz, muss die Granastraße entlastet werden. Denn dieses Nadelöhr mit Ampelkreuzung verkraftet in der Hauptverkehrszeit keinen weiteren Verkehr. Sich darauf zu verlassen, dass alle Autofahrer über den Möbel-Martin-Kreisel in die Stadt fahren, reicht nicht. Ohne Verkehrskonzept wird die Innenstadt niemals richtig attraktiv. c.kremer@volksfreund.deExtra

Die Trierer Bürgerverein Vermögensverwaltung (TBV) AG ist verantwortlich für zahlreiche Immobilienprojekte in der Region. Anfang der 1990er Jahre war noch die Stadt Trier Hauptanteilseigner an der TBV AG. Später verkaufte die Stadt ihre Anteile an die Familie des Leiwener Unternehmers Günther Reh, der für die gemeinnützige Günther-und-Käthi-Reh-Stiftung bekannt ist. 2005 schaffte es die Reh-Gruppe, alle Aktien von Kleinanlegern aufzukaufen. cmkExtra

Der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden geht davon aus, dass das neue Einkaufszentrum mehr Verkehr in die Stadt bringt. Mittelfristig werde die Granastraße jedoch durch den Bau der Könener Ortsumgehung entlastet. Der Verkehr laufe dann zunehmend über den Möbel-Martin-Kreisel in Richtung Innenstadt. Langfristig soll ein Verkehrskonzept helfen, das die Stadt bis Jahresende erstellen will. Ab Mai beginnen die Verkehrszählungen. cmk

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