Aufgewachsen in den heimischen Weinbergen

Die 19-jährige Melanie Scheuer möchte am kommenden Wochenende in Nittel zur Saar-Obermosel-Weinkönigin gewählt werden. Sie kennt sich aus mit den Weinbergsarbeiten, die im Laufe des Jahres anfallen: Seit ihrer Kindheit hilft die junge Frau im elterlichen Familienbetrieb.

 Sie fühlt sich in den Weinbergen wohl: Nun möchte Melanie Scheuer das Anbaugebiet als Saar-Obermosel-Weinkönigin vertreten. TV-Foto: Anne-Kathrin Minn

Sie fühlt sich in den Weinbergen wohl: Nun möchte Melanie Scheuer das Anbaugebiet als Saar-Obermosel-Weinkönigin vertreten. TV-Foto: Anne-Kathrin Minn

Nittel-Rehlingen. (ami) "Direkt gegenüber haben wir einen Keller, außerdem zwei große Weinprobierstuben", beschreibt Melanie Scheuer vom Wohnzimmer aus das Weingut Gerhard Scheuer. Für die 19-Jährige, deren Eltern in zweiter Generation nebenberuflich einen Winzerbetrieb führen, gehören die Weinberge mit allen dort anfallenden Arbeiten ganz selbstverständlich zum Leben dazu: Im Winter wird das alte Rebholz entfernt, im Sommer werden die Triebe gekürzt, und im Herbst helfen alle bei der Traubenlese mit.

"Es heißt, dass man bis zur Ernte meist 16 Mal im Jahr an einem Rebstock arbeitet", erklärt Melanie Scheuer. Die Familie verfügt über Weinberge um Nittel-Rehlingen und Schoden: "Wir haben ungefähr fünf Hektar Rebland." Je nach Gelegenheit trinkt sie gerne einen Elbling, aber auch ebenso gern einen Riesling.

Melanies Bezug zum Wein liegt auf der Hand: "Dadurch, dass ich immer als Kind mit in den Weinberg gegangen bin, habe ich eine Verbindung zum Wein. Es macht Spaß, das Produkt nach der Arbeit zu sehen."

Ihre Entscheidung, sich in diesem Jahr nach dem Abitur am Gymnasium Konz als Saar-Obermosel-Weinkönigin zu bewerben, fiel ziemlich schnell: "Die Idee kam mir, weil ich dann für den Wein und die Region Werbung machen kann. Denn der Wein hier ist gut, und die Region ist schön." Im Hinblick auf ausländischen Wein, der heutzutage oft aus dem Supermarkt komme, sei dies eine Gelegenheit, den heimischen Wein zu repräsentieren. Die junge Frau, die gerade ihre Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Sparkasse in Trier begonnen hat, gibt sich vor der Wahl zur Saar-Obermosel-Weinkönigin entspannt: "Ich denke, am Tag vorher kommt schon die Aufregung, aber im Moment noch nicht." Zu ihren Chancen sagt sie mit einem Lächeln diplomatisch: "Ich denke, da warten wir mal die Wahl ab."

Die Kandidatin ist bereits gespannt darauf, was in der nächsten Zeit auf sie zukommt. Sie freut sich, Region und Wein zu präsentieren und neue Leute kennenzulernen - und nicht zuletzt auch auf das Kleid, das sie als Weinhoheit tragen wird: "Das ist schon etwas Besonderes."

So wie Melanie Scheuer für gewöhnlich im Familienbetrieb mithilft, kann sie bei der neuen Aufgabe auf die Unterstützung der Eltern zählen. "Sie waren zuerst überrascht, aber dann fanden es alle gut", beschreibt sie Reaktionen von Freunden und Familie zu ihrer Kandidatur. Einziger kleiner Wermutstropfen: Am Krönungswochenende Anfang September findet zeitgleich bei Familie Scheuer in Rehlingen das Hoffest statt, wo die Eltern eingespannt sein werden.

Neben Familie und Freunden sind Melanie auch die vier Familienpferde wichtig. Entspannung von den zahlreichen terminlichen Verpflichtungen als künftige Weinhoheit könnte die leidenschaftliche Reiterin dann bei ihrem Pferd Ronaldo finden.

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