Auftakt mit Böllerschüssen und einer Bier-Fontäne

"Bumm!", "Spritz!" und los geht's: Die 39. Hermeskeiler Stadtwoche ist am Samstag nach gutem, alten Brauch eröffnet worden. Neben Blasmusik und lauten Böllerschüssen hatte die offizielle Auftakt-Zeremonie als dritten traditionellen Bestandteil diesmal einen Bierfass-Anstich mit Überraschungseffekt zu bieten. Bis zum 20. Juli sind die Besucher beim größten Volksfest im Hochwald zum Feiern eingeladen.

Hermeskeil. Egal, wie erfolgreich eine Stadtwoche am Ende sein wird, wie attraktiv das Programm ist und wie viele Besucher kommen: Eröffnet wird das größte Volksfest im Hochwald immer mit Pauken und Trompeten, richtigen Krachern und einem echten Hammer. Denn wenn die Hermeskeiler Jahr für Jahr am zweiten Juli-Samstag ihre "Donatuskirmes" einläuten, dann gehört der klassische Dreiklang aus Platzkonzert der Stadtkapelle, Böllerschüssen der Stadtsoldaten und Fassanstich des Stadtoberhaupts zum guten Ton einfach dazu.Anno 2008 ist das nicht anders: Auf dem Rathausplatz hat sich pünktlich um 15 Uhr eine stattliche Zuschauermenge versammelt. Sie bekommen von den Musikern der Hochwaldstadt unter der Leitung von Gerhard Piroth den Marsch, aber auch andere Stücke geblasen. Dann lautet die Devise "Achtung, Ohren zuhalten!", weil die Stadtsoldaten in ihren blau-gelben Uniformen schweres Geschütz aufgefahren haben und ihre Kanone zwei Mal donnern lassen. Danach zieht die ganze Feiergemeinde auf den Festplatz am "Neuen Markt" weiter.Dort hat der Rummel wie gewohnt bereits am Vortag begonnen. Die Verkaufsstände haben also schon geöffnet, die Karusselle drehen ihre Runden, und für die Wagemutigeren wartet diesmal als besondere Attraktion unter den Fahrgeschäften der "Top Spin", ein um seine eigene Achse rotierendes Gefährt.Erfreulich für alle, die beim offiziellen Stadtwoche-Auftakt dabei sind: Eine Stunde nach einem kräftigen Regenguss haben sich die dunklen Wolken rechtzeitig verzogen, passend zum Biergarten-Ambiente am "Neuen Markt" präsentiert sich der Himmel in blau-weißen Farben. Das ist auch beruhigend für die Veranstalter vom städtischen Arbeitskreis: "Bisher haben wir ja Glück. Wir hoffen natürlich, dass das so bleibt und während der Stadtwoche das Wetter mitspielt. Ein schlechter Tag darf zwar sein und ist einkalkuliert. Ansonsten sollte es aber zumindest trocken bleiben", meint Stadtbürgermeisterin Ilona König. Hintergrund dieser Aussage: Seit einigen Jahren verzichten die Organisatoren bewusst auf den Aufbau eines Zelts. Der Erfolg und die Besucher-Zahlen beim Volksfest stehen und fallen somit in Hermeskeil mit guten äußeren Bedingungen.Bevor die Stadtbürgermeisterin ihren großen Auftritt hat, wird beim Eröffnungs-Spektakel jedoch für kurze Zeit innegehalten. Mit einer Schweigeminute gedenken die Festgäste an den im Dezember 2007 verstorbenen Ulrich Schmitt, der bei der Organisation der Stadtwoche viele Jahre eine entscheidende Rolle gespielt hat.Dann schreitet König aber zur Tat: Mit zwei Hammerschlägen treibt sie den Zapfhahn ins Fass. Schon ist das erste Glas gefüllt und zum "Prost" erhoben, als einer der "Fachmänner" auf der Bühne sie auffordert, sicherheitshalber noch einmal zuzuschlagen. Gesagt, getan, und schon ist es passiert: Aus dem Fass spritzt eine Bierfontäne, der überschäumende Gerstensaft ist kaum zu stoppen, das Publikum amüsiert, und die Stadtbürgermeisterin meint lachend: "Ihr habt es ja selbst so gewollt."Schließlich ist die Lage aber unter Kontrolle gebracht und der offizielle Teil zu Ende. Schluss mit Feiern ist aber noch lange nicht. Am Abend sorgt die Cover-Band "Stagefright" bei durchwachsenem Besucher-Zuspruch auf der Bühne vor dem Amtsgericht für Stimmung.Am gestrigen Sonntag wurde das Fest mit einem Frühschoppen mit der Stadtkapelle und einem "Italienischen Abend" mit der Gruppe "Al Dente" fortgesetzt. Auf Letzteres haben schon am Auftakt-Tag sowohl Andrea Molitor als auch Daniel Bredel große Erwartungen gesetzt: "Darauf freuen wir uns besonders", sagen die beiden Besucher aus Geisfeld und Hermeskeil. Für Daniel Schröder steht hingegen ein anderer Aspekt im Vordergrund: "Ich freue mich auf die Stadtwoche, weil ich hier immer meine Freunde treffe und ganz Hermeskeil auf den Beinen ist." Extra Montag ist bei der Stadtwoche der Tag für die Angestellten der Behörden und Betriebe in Hermeskeil. Seit 2006 zählt wieder das Handwerker- und Firmenessen zum Programm, das einst ein beliebter Treffpunkt war, einige Jahre jedoch in Vergessenheit geriet. Bei der 39. Auflage des Volksfests fehlt die Veranstaltung aber nicht. Am heutigen 14. Juli wird ab 12 Uhr auf dem Festplatz am "Neuen Markt" zum moderaten Preis von 7,50 Euro ein Grillteller inklusive ein Getränk nach Wahl gereicht. Die Musik kommt am Abend aus der Konserve. Für die Beschallung der Zuhörer vor der Festplatz-Bühne heißt die musikalische Überschrift "Ü.30". Auf der Sparkassen-Bühne legt ein DJ auf. (ax)

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