Aufzug fürs Rathaus: Bald geht’s los

Hermeskeil · Viele Hermeskeiler warten schon lange darauf: In wenigen Wochen geht es los mit dem Bau eines Lifts am Rathaus. Die Sanierung des Gebäudes wird etwa zwei Jahre dauern - das bedeutet auch für die Bürger kleinere Einschränkungen.

 In wenigen Wochen starten die umfangreichen Umbauarbeiten am Hermeskeiler Rathaus. Unter anderem wird ein Aufzug eingebaut. Der Aufzugsschacht ist auf unserer Grafik links neben dem Haupteingang zu sehen und trägt die Aufschrift „Rathaus“. Grafik: Architekturbüro Kolz, Reinsfeld

In wenigen Wochen starten die umfangreichen Umbauarbeiten am Hermeskeiler Rathaus. Unter anderem wird ein Aufzug eingebaut. Der Aufzugsschacht ist auf unserer Grafik links neben dem Haupteingang zu sehen und trägt die Aufschrift „Rathaus“. Grafik: Architekturbüro Kolz, Reinsfeld

Foto: (h_hochw )

Hermeskeil Wer nicht mehr gut zu Fuß ist oder auf den Rollstuhl angewiesen ist, für den stellt das dreigeschossige Rathausgebäude in Hermeskeil ein fast unüberwindbares Hindernis dar. "Im Moment lösen wir es so, dass sich die Leute am Empfang melden und der zuständige Sachbearbeiter einfach zu ihnen runterkommt", erklärt Verbandsbürgermeister Michael Hülpes die Situation. Diese umständliche Praxis soll nun aber bald ein Ende haben.
Der barrierefreie Umbau und die parallel geplante Sanierung des Rathauses sind beschlossene Sache - und schon im Juni könnte es mit den Arbeiten losgehen. Im Verbandsgemeinderat wurden die ersten Aufträge an die Baufirmen vergeben. Der Einbau eines Lifts in das Gebäude von 1890, das in den Jahren 1960 und 1980 baulich erweitert wurde, ist seit Jahrzehnten ein Thema in der Hochwaldstadt. Die aktuellen Planungen begannen 2013, als der Verbandsgemeinderat einem ersten Entwurf für den Umbau zustimmte. Allerdings wollte man erst anfangen, wenn für das rund 2,1 Millionen Euro teure Projekt eine Landesförderung zugesagt ist. Dieser Zuschuss wurde inzwischen bewilligt (siehe Info).
Für den Bürgermeister ist die angestrebte Barrierefreiheit längst überfällig: "Das ist ein ganz dringendes Anliegen und wird für unsere älteren Mitbürger eine deutliche Verbesserung sein," sagt Hülpes. Heutzutage sei ein Aufzug in öffentlichen Gebäuden fast überall Standard. "Deshalb freut es mich auch, dass der Umbau noch während meiner Amtszeit beginnt." Ende März 2018 wird sich der VG-Chef in den Ruhestand verabschieden.
Neben einem Aufzug und einer behindertengerechten Toilette sind auch eine Erneuerung des Brandschutzes und eine energetische Sanierung geplant. Außerdem werden die Tiefgarage und das Parkdeck hinter dem Rathaus instandgesetzt. Die Auftragssumme für die ersten Gewerke liegt mit rund 555 000 Euro knapp 13 000 Euro über den geschätzten Kosten.
Laut dem leitenden Architekten Simon Kolz aus Reinsfeld geht es voraussichtlich im Juni los mit dem Bau des Aufzugschachts. Dieser wird links neben dem Haupteingang vor die jetzige Fensterfront gesetzt. Im Zuge dieser Arbeiten sollen auch das Foyer und der Vorplatz bis zur Treppe neu gestaltet werden. "Wir werden dann unseren Haupteingang vorübergehend schließen müssen", kündigt Bürgermeister Hülpes an. Etwa ein Jahr lang könnten die Bürger dann nur über den Seiteneingang zur Zulassungstelle ins Rathaus gelangen. Dorthin soll auch die Rezeption verlegt werden. Die städtischen Büros und die Stadtbücherei sollen laut Hülpes "die ganze Zeit über zugänglich bleiben".
Wenn die Arbeiten am unteren Teil des Aufzugsschachts erledigt sind, startet laut Kolz parallel die Sanierung der Tiefgarage. "Das wird vermutlich Ende Juli werden", schätzt der Architekt. Im Anschluss nehmen sich die Arbeiter dann das ebenfalls sanierungsbedürftige Parkdeck vor.
Für die Rathaus-Mitarbeiter bedeute dies, dass sie vorübergehend Parkplätze in der Umgebung, beispielsweise am Neuen Markt, nutzen müssten. "Da gibt es in Hermeskeil ja genug Möglichkeiten", sagt Kolz.
Nach Schätzung des Achitekten dauern die Arbeiten an Aufzug, Garage und Parkdeck etwa ein Jahr. Im Anschluss würden dann die neuen Brandschutztüren eingesetzt, die Fenster ausgetauscht, die Dämmung in einzelnen Räumen verbessert und die Dachrinnen repariert. Insgesamt werde der Umbau "mindestens zwei Jahre" dauern.Extra: LAND GIBT HOHEN ZUSCHUSS


Für den geplanten barrierefreien Umbau des Rathauses erhält die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil 1,1 Millionen Euro aus dem Investitionsstock des Landes. Das hat das rheinland-pfälzische Innenministerium Anfang Februar bekanntgegeben. Entsprechende Förderanträge von 2014 und 2015 waren noch abgelehnt worden. Insgesamt werden die Kosten für Umbau und Sanierung des Hermeskeiler Rathauses sowie für die Sanierung von Tiefgarage und Parkdeck auf rund 2,17 Millionen Euro geschätzt. Die VG hat für das Projekt 1,5 Millionen Euro in ihren Haushalt für 2017 eingestellt. 25 Prozent der Kosten für die Tiefgarage übernimmt die Stadt Hermeskeil.

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