Aus Argwohn wurde Anerkennung

30 Jahre alt wird das Konzer "Haus der Jugend" (HdJ) am Wochenende. Die "Jugendzentrale" an der Wiltinger Straße in Konz, zunächst von einigen Zeitgenossen eher mit Anflügen von Argwohn beäugt, erfreut sich heute großer Anerkennung - nicht nur in Konz und Umgebung.

Konz. (kdj) "Wir haben damals nicht geglaubt, dass das Projekt mehr als drei Jahre übersteht", sagt HdJ-Mitbegründer Dieter Lintz, einer der Mitbegründer des HdJ und des Trägervereins. Dieter Lintz ist heute Leitender Redakteur des Trierischen Volksfreunds. Tatsächlich gab es damals ein paar Reibereien, aber, so Dieter Lintz, "das hat sich alles sehr schnell gelegt, die Nachbarn haben viel Verständnis gezeigt".Aus dem Haus der Jugend ist seit 1977, den vielfältigen Wandlungen der Jugendarbeit folgend, eine Art "Unternehmen mit Sonderstatus" geworden: das Kinder- und Jugendnetzwerk Konz, das die Kinder-, Jugend- und Familienarbeit in vielfältiger Weise miteinander verbindet.

Das wird in der Satzung des Jugendnetzwerks Konz unter anderem so beschrieben: "Aufgabe ... ist es, die individuelle und soziale Entwicklung von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien zu fördern. Bildung, Kommunikation, Partizipation, Freizeit und soziale Hilfen in der Stadt Konz und der Verbandsgemeinde Konz stehen dabei im Vordergrund."

Mittlerweile ist das Projekt längst über die ursprünglich beschriebenen Grenzen hinausgewachsen; der Wirkungskreis des Jugendnetzwerks erstreckt sich bis ins Saarland sowie nach Luxemburg und Belgien. Das entspricht dem Grundsatz, den Dietmar Grundheber, Geschäftsführer und pädagogischer Gesamtleiter, so formuliert: "Wir warten nicht darauf, dass die Jugendlichen zu uns kommen, sondern wir gehen in der offenen Jugendarbeit mit unseren Angeboten auf die Jugendlichen zu."

Die Angebote sind vielfältig. Walfried Heinz, seit Jahren Vorsitzender des HdJ, beschreibt sie so: Entsprechend der gewandelten gesellschaftlichen Situation sind "beispielsweise die modernen Informationstechniken, vor 30 Jahren noch ein Fremdwort, seit Mitte der 90er Jahre ein Schwerpunkt der Aufgaben. Mobile Jugendarbeit wie mit Web-Mobil und Spielmobil in Stadt und Verbandsgemeinde Konz und darüber hinaus, sind heute weitere Aufgabenfelder. Im Rahmen des Jugendnetzwerks arbeitet das HdJ in allen jugendspezifischen Themen in den Kommunen mit".

Karl-Heinz Frieden, Erster Beigeordneter der VG Konz, in dessen Zuständigkeitsbereich die Jugendarbeit fällt, spart nicht mit Lob: "Es beeindruckt, dass alle Mitarbeiter gute und engagierte Arbeit leisten. Ebenso imponierend sind die Ansätze, die Jugendarbeit zu vernetzen. Zu loben sind das offene Konzept und die Vielfalt der Angebote. Ich nenne da nur die Attraktion ,Kletterwand'. Die Jugendarbeit hatte in der Gründerzeit des HdJ ganz andere Ansätze. Den Wandel hat man in bemerkenswerter Weise gemeistert."

Das Wochenend-Feierprogramm zum 30-jährigen Bestehen sieht so aus:

Samstag ab 16 Uhr: Soccer-Turnier (ab elf Jahre), "Feel the Rock", Bungee-Trampolin und vieles andere mehr; 19 Uhr, offizieller Empfang für geladene Gäste; ab 20.30 Uhr Live-Musik mit "wishlist", "The Convois" und "Project 54"; ab 23 Uhr Night-Climbing. Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr Tag der offenen Tür, Kinderspielfest und Puppentheater"Kussani".

Mehr Informationen über das Jugendnetzwerk im Internet unter www.junetko.de.

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