Aus für Stolper-Stein-Straßen

NAURATH/WALD. Eine große Investition bestimmt 2005 den Etat des kleinsten Orts in der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Der Ausbau der Straßen im Unterdorf ist das zentrale Projekt in Naurath/Wald.

 Hier sollen in den nächsten beiden Jahren die Bagger rollen: Die Straßen in Unternaurath werden für insgesamt fast 800 000 Euro erneuert.Foto: Axel Munsteiner

Hier sollen in den nächsten beiden Jahren die Bagger rollen: Die Straßen in Unternaurath werden für insgesamt fast 800 000 Euro erneuert.Foto: Axel Munsteiner

Sie stehen und drehen sich zwar noch nicht - frischen Wind bringen sie aber schon jetzt in die Gemeindekasse. Die Rede ist von den beiden Windkrafträdern, die die Firma "Juwi" in den nächsten Wochen auf Naurather Gebiet errichten wird. 40 000 Euro - und das über einen Vertrags-Zeitraum von 20 Jahren - erhält die Gemeinde vom Betreiber des "Windparks Mehring" jährlich als Pachteinnahmen. "Für uns bedeutet das einen Goldregen", betont Ortsbürgermeister Werner Weber. Denn: "Diesem Einnahme-Posten verdanken wir, dass unser Haushalt ausgeglichen ist."Immer mehr Kinder in Naurath

Rund 213 000 Euro weist in Einnahmen und Ausgaben der gerade verabschiedete Verwaltungshaushalt der 210-Einwohner-Gemeinde auf. Allein zirka 73 400 Euro fließen als Umlage an die Verbandsgemeinde und den Kreis ab, wobei die jüngst beschlossene Anhebung der VG-Umlage um ein Prozent für Naurath Mehrausgaben von etwa 900 Euro bedeutet. Andererseits wird die Ortsgemeinde jedoch von der VG insofern entlastet, als diese nun im Rahmen von "Hartz IV" die sozialen Sicherungsleistungen übernimmt. Diese machen in Naurath zirka 1500 Euro aus. Ein auffälliger Anstieg auf der Ausgaben-Seite ist in Naurath auch bei der Umlage an den Kindergarten Beuren zu verzeichnen, die mit etwa 8800 Euro zu Buche schlägt. Darüber unglücklich ist der Ortschef aber keineswegs. "Der Grund dafür ist, dass in Naurath der Trend anhält, dass es immer mehr kleine Kinder gibt", so Weber. Die Schlüsselzuweisungen des Landes (zirka 49 000 Euro) sind noch vor den Einnahmen aus Einkommens-, Gewerbe- und Grundsteuer (zusammen etwa 40 000 Euro) der wichtigste Posten auf der Haben-Seite des Verwaltungshaushalts. Wo bei den Investitionen im neuen Jahr der Schwerpunkt gesetzt wird, wird bei einem Blick in den Vermögenshaushalt offenkundig. Bei einem Volumen von 410 000 Euro machen die Kosten für den geplanten Straßenausbau in Unternaurath mit 320 000 Euro den Löwen-Anteil aus. "Wir sind guter Hoffnung, dass wir damit 2005 beginnen können", sagt Weber. Zwar habe das Land noch keine Zuschuss-Zusage gegeben. Innerhalb der Verbandsgemeinde Hermeskeil stehe das Projekt aber auf der Prioritätenliste ganz oben. Verteilt wird die Finanzierung des Vorhabens, das inklusive Straßenentwässerung Gesamt-Kosten von voraussichtlich 795 000 Euro verschlingt, auf die Haushaltsjahre 2005 und 2006. Deshalb ist bereits im Vorgriff auf 2006 eine Verpflichtungsermächtigung von 475 000 Euro im aktuellen Etat vorgesehen. Allerdings ist es nicht so, dass die Ortsgemeinde den Gesamt-Betrag allein stemmen muss. Neben dem zu erwartenden Landeszuschuss und der Beteiligung der VG-Werke sitzen - wie bei solchen Bau-Projekten üblich - auch die Anlieger in Unternaurath mit im Boot. Sie müssen Beiträge von 285 000 Euro zahlen. Für den Besitzer eines Grundstücks mit bis zu 300 Quadratmeter bedeutet das beispielsweise einen Obolus von 7500 Euro. Dass angesichts des Straßenausbaus weitere Investitionen in Naurath hintenan stehen müssen, versteht sich für Weber von selbst. "Ideen hätten wir zwar viele, jetzt ist aber erstmal diese Maßnahme dran", betont der Ortschef. So hat die Gemeinde in ihrem Etat ein Zeichen gesetzt, um zu zeigen, dass sie Kinder und Jugendliche im Dorf unterstützen will. Für die Neugestaltung des Jugendraums, in dem die kurz vor Weihnachten gegründete Jugendgruppe ihr Domizil finden soll, sind 2500 Euro eingeplant.

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