Aus Gras wird Gas dank Bio-Cubed

Saarburg · Mit einem Sonderpreis im Bereich Biotechnologie sind Patrick Schuster und Moritz Leg vom Gymnasium Saarburg vom Bundeswettbewerb Jugend forscht in Ludwigshafen zurückgekehrt. Ihre stark verkleinerte, aber dafür mobile Biogasanlage fand große Beachtung.

 Sie gehören deutschlandweit zu den besten Jungforschern: Moritz Leg (links) und Patrick Schuster vom Gymnasium Saarburg erhielten beim Bundeswettbewerb Jugend forscht einen Sonderpreis auf Bundesbene. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Sie gehören deutschlandweit zu den besten Jungforschern: Moritz Leg (links) und Patrick Schuster vom Gymnasium Saarburg erhielten beim Bundeswettbewerb Jugend forscht einen Sonderpreis auf Bundesbene. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Saarburg. Die Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht hat beim Gymnasium Saarburg eine 30-jährige Tradition. Diesmal sind Patrick Schuster (20) und Moritz Leg (18) mit ihrem "Bio-Cubed", einer mobilen Biogasanlage, auf Bundesebene bis in die Spitzengruppe vorgedrungen. Sie erhielten für ihre Entwicklung den Sonderpreis im Bereich Biotechnologie.
Idee beim Rasenmähen


"Die Idee ist mir beim Rasenmähen gekommen", verrät Moritz Leg dem TV. Aus dem Gras könne man doch noch was Nützlicheres machen, als es in die Biotonne zu kippen. Gemeinsam mit Patrick Schuster hat er die Idee einer mobilen Biogasanlage entwickelt. Lehrer Peter Grasmück begleitete das Projekt: "Am Anfang standen erst ein paar Versuche, dann kam eine erste Anlage. Gewonnen haben die beiden mit ihrer zweiten Entwicklungsstufe."
Und die geht jetzt an der Schule in den Praxistest, denn in der Mensa fallen täglich jede Menge Essensreste an, die nicht ungenutzt bleiben sollen. Wie in einer großen Biogasanlage, wie sie auf Bauernhöfen steht, wird aus Bioabfall Methangas, das einen enormen Heizwert aufweist. "Damit können wir grillen", freut sich Patrick. Der Bio-Cubed könne aber auch in Wohnanlagen oder auf Campingplätzen eingesetzt werden.
Alles, was biologisch abbaubar ist, kann in Biogas, das heißt Methan, umgewandelt werden. "Holz dauert zu lange", sagt Patrick. Alles andere ist nach rund vier Stunden "durch", wurde zu fließfähigem Substrat. Im Gärtank wandeln Bakterien alles in Gas um. "Aus 70 Liter Grasschnitt können 400 Liter Methan werden", rechnet Patrick vor.
Den Physik- und Biologie-Leistungskurs hat Moritz in der Oberstufe belegt. Patrick hat sein Abi bereits seit letztem Jahr in der Tasche. Er will seinen beruflichen Weg in Richtung Biologie und Chemie weiterverfolgen.
Schulleiter Raimund Leibold weist darauf hin, dass es am Gymnasium Saarburg möglich ist, viel in naturwissenschaftlichen Fächern zu erreichen: "Das zeigen Ergebnisse wie dieses." Die Schule habe in den letzten 30 Jahren mit gut 200 Projekten am Wettbewerb Jugend forscht teilgenommen. Erstmals gab es einen Sonderpreis.
Rund 4000 Euro kostete das Projekt. Sponsoren sprangen gerne ein, und auch der Landkreis Trier-Saarburg mit dem Umweltpreis, dotiert mit 1500 Euro. Was jedoch viel wertvoller werden könnte, ist die Aufmerksamkeit verschiedener Unternehmen wie BASF in Ludwigshafen, dem Fraunhofer-Institut in München und Natus in Trier, die mit Schaltanlagen aushalfen.
Die nächsten Projekte der Schule werden für Jugend forscht gerade entwickelt. Vielleicht reicht es wieder bis zur Bundesebene. doth

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