Kommune Ortsgemeinderat Wincheringen plant 550 000 Euro für neue Halle ein
Wincheringen · Investitionen für die kommenden Jahre, ein Imbiss in der Dorfmitte und der weitere Ausbau des Wohngebiets Auf Mont haben die Gemeinderatssitzung in Wincheringen bestimmt.
Bürgermeister Elmar Schömann hatte zur Sitzung des Ortsgemeinderates in die örtliche Turnhalle gebeten. Und zwar zur Präsenzsitzung – trotz Pandemie. „Wir mussten einige Bauangelegenheiten inklusive der Pläne besprechen, was nur gemeinsam und mit Augenscheinnahme geht“, meint er fast schon entschuldigend.
Die Corona-Verordnung wurde jedenfalls eingehalten, die alte Sporthalle bietet reichlich Platz. Dennoch wird das Gebäude bald Geschichte sein, an seine Stelle wird eine nagelneue Mehrzweckhalle treten, die die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell bauen und nutzen wird (der TV berichtete). Ein Trakt der Halle wird jedoch auch der Ortsgemeinde – die kein Bürgerhaus hat – für Versammlungen, Seniorentreffs und ähnliche Zwecke dienen. Hierfür wurden schon einmal 550 000 Euro in der Liste der Investitionen für 2021/2022 und die Folgejahre eingeplant.
800 000 Euro sind für die Sanierung der maroden Straße Im Manderfeld vorgesehen, 20 000 Euro für die Verglasung der Leichenhalle, 40 000 Euro für den Überschwemmungsschutz nach Starkregen in Bilzingen, wo sogar schon die Kreisstraße unter Wasser stand.
Seit 2019 steht das ehemalige Lebensmittelgeschäft Pinnel in der Ortsmitte, das ein Dorf-Treffpunkt war, leer, weil der damalige Besitzer gestorben ist. Dessen Frau hat einen Mieter für das Ladenlokal gesucht. Eine Spielothek wollte dort einziehen. Diese Nutzung hat der Ortsgemeinderat nach Klärung mit dem Kreis-Rechtsausschuss jedoch abgelehnt. Ein solcher Betrieb sei in einem überwiegend zum Wohnen dominierten Gebiet gewerberechtlich nicht zulässig, hieß es. Nun könnte ein Imbiss dort einziehen, der Rat hat einen entsprechenden Nutzungsantrag angenommen. Zunächst müsste dann umgebaut werden, ein Eröffnungstermin steht noch nicht fest.
Am Brückenkopf gegenüber dem Grenzübergang nach Wormeldingen hat sich die Gemeinde ein Grundstück gesichert, das zunächst für den Neubau eines Supermarktes vorgesehen war. Hier hatten jedoch von Seiten der genehmigenden Behörden städtebauliche Bedenken vorgelegen, das Gelände befinde sich zu weit außerhalb des Ortes. Der von Edeka zu betreibende und am Weg in das Baugebiet „Auf Mont“ gelegene Markt soll bis Anfang 2022 in Betrieb gehen.
Das Gelände am Brückenkopf kann sich Ortsbürgermeister Schömann als Standort für eine zentral (zwischen Wormeldingen, Nittel der Bundesstraße 419 und Wincheringen) gelegene Rettungswache vorstellen. Hierzu befinde man sich in Sondierungen mit der Kreisverwaltung.
Schömann – und da ist er sich mit dem Rat einig – zeigt sich sehr zufrieden mit der Entwicklung des boomenden Stadtteils „Auf Mont“ auf der Höhe mit Blick auf die Mosel und Luxemburg: „Alles, was jetzt geplant und umgesetzt wird, fügt sich harmonisch ein. Die beiden Wohnhäuser am Hang unterhalb der Kita am Europaplatz werden in Blockform mit 22 Wohneinheiten vom Investor, der Firma Zenz aus Cochem, nun zeitnah errichtet. Die Planungen des vorherigen Entwicklers hatten aufgrund ihrer Größe nicht die Zustimmung des Rates erhalten. Neben den Gebäuden entstehen nun auch Grünanlagen von Seiten der Gemeinde. Die Planungen für acht bis zehn Grundstücke an der Berliner Allee, wo sich jetzt noch Weinberge befinden, werden nun für die Beteiligung öffentlicher Belange offengelegt und können dann ebenfalls zügig voranschreiten, sobald die Anschlüsse gelegt sind. Ein besonderer Blickfang wird ein Einfamilienhaus am Kopf des Europaplatzes in bevorzugter Lage. Hier hätte sich die Gemeinde auch ein Restaurant vorstellen können, „aber man findet momentan dafür keinen geeigneten Betreiber“, bedauert Schömann.
An der Schengener Allee stimmte der Rat einer Bebauung mit drei Doppelhäusern zu.