Ausbessern, mähen und immer wieder zählen

HERMESKEIL. Was sie im Winter leisten, ist – sobald Schnee fällt – augenfällig. Doch Straßenwärter haben auch im Spätsommer reichlich zu tun, wie ein Besuch der Hermeskeiler Straßenmeisterei zeigt.

Sicher, manchmal stehen sie einfach nur so am Straßenrand, die orangefarbenen Fahrzeuge der Straßenmeisterei. Doch selbst dann heißt das nicht etwa, dass die Jungs darin eine ruhige Kugel schieben, wie Arnold Eiden verdeutlicht, der Leiter der Straßenmeisterei Hermeskeil. So laufe momentan beispielsweise, wie alle fünf Jahre, die bundesweite Straßenverkehrszählung, die Grundlage für Planungen von Straßenbau und die Dringlichkeit von Reparaturen ist.Herren über 300 Kilometer Straße

Bei dieser Zählung sind in erster Linie die Mitarbeiter der Landesbetriebe Straßen und Verkehr eingespannt. Schließlich sind sie Tag für Tag entlang der Strecken unterwegs, die sich für die Straßenmeisterei Hermeskeil auf 300 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen summieren. Mal bessern sie den Straßenbelag aus, wofür die Straßenmeisterei Hermeskeil pro Jahr 750 Tonnen Asphaltmischgut benötigt. Mal ist eine der 83 Brücken oder der 133 Stützmauern zu reparieren, mal sind Leitpfosten und Schutzplanken in Schuss zu halten. Deshalb kann die Zählung des Verkehrs nicht "nebenbei" erfolgen, sondern nur an festgesetzten Tagen und zu bestimmten Zeiten. Das Aufgabengebiet eines Straßenwärters ist damit jedoch längst nicht umrissen. So nimmt in den Sommermonaten die Grün- und Gehölzpflege viel Zeit in Anspruch. Da müssen Hecken gestutzt, Bäume am Straßenrand auf ihre Standfestigkeit überprüft und bei Bedarf gefällt werden. Außerdem sind die Straßenraine zu mähen, was einer Fläche von 255 Fußballfeldern entspricht, so Eiden. Bei Kontrollfahrten inspizieren seine Mitarbeiter zudem den Fahrbahn-Zustand und sorgen dafür, dass - vom Tierkadaver bis zu verlorenem Transportgut - nichts herumliegt, was die Sicherheit gefährden könnte. Nicht zuletzt fällt das Reinigen von Flächen und Entwässerungsrinnen, die Wartung des Fuhrparks sowie das Montieren von Wegweisern und Verkehrschildern - insgesamt rund 4000 Stück - in ihren Zuständigkeitsbereich. Die Vielfalt der Aufgaben verlangt von Straßenmeisterei-Bediensteten Flexibilität und, bei Bedarf, die Anpassung ihrer Arbeitszeiten. Laut Eiden läuft das jedoch auch kurzfristig, wie beim Absichern von Unfallstellen, reibungslos: "Die ziehen da mit." In der Hermeskeiler Straßenmeisterei, die ein Areal betreut, das von Ehrang bis Saarburg reicht, haben rund 30 Mitarbeiter ihr Auskommen. Darunter zwei Auszubildende, zwei Betriebsmechaniker in der Werkstatt, zwei Technische Angestellte und 1,5 Stellen in der Verwaltung. Denn neben dem Außendienst fällt auch Schreibtischarbeit an. So etwa bei der Bauleitung, Überwachung und Abrechnung von kommunalen Projekten, wie aktuell dem Ruwer-Hochwald-Radweg, der Ortsdurchfahrt Lampaden oder demnächst beim Kreisel Hermeskeil. "Wir bekommen die Rechnung und geben sie geprüft an Gemeinde oder Kreis, die dann bezahlen", erklärt Eiden. Im Jahr 2005 wickele die Straßenmeisterei ein Auftragsvolumen von schätzungsweise 3,5 Millionen Euro ab. Plus etwa zwei Millionen Euro für Personal, Material und Geräte für den laufenden Unterhalt des Straßennetzes.

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