Serie: Was die Gemeinden 2021 anpacken Große Investitionen kommen auf Reinsfeld zu

REINSFELD · Ein Gewerbe- und Industriepark nahe der A 1, Kitaerweiterungen und Änderungen beim Straßenbau sollen dieses Jahr angepackt werden.

  Mehr junge Familien in Neubaugebieten bringen mehr Leben ins Dorf. Die Folge: Kindergartenplätze müssen geschaffen werden.

Mehr junge Familien in Neubaugebieten bringen mehr Leben ins Dorf. Die Folge: Kindergartenplätze müssen geschaffen werden.

Foto: Herbert Thormeyer

Die Einführung Wiederkehrender Beiträge statt Einzelveranlagung beim innerörtlichen Straßenbau wird von der Landesregierung bis 2024 von allen Ortsgemeinden verlangt. Diese Umstellung nennt der Reinsfelder Ortsbürgermeister Uwe Roßmann als erstes, wenn er nach wichtigen Zukunftsprojekten dieses Jahres gefragt wird.

Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: „Bei Einzelveranlagungen der Anlieger können das bis zu fünfstellige Beträge werden.“ Wiederkehrende Beiträge werden auf die Schultern aller Grundstücksbesitzer verteilt, seien also wesentlich besser zu stemmen. Nur billiger werde es unterm Strich trotzdem nicht.

Die Erarbeitung eines rechtskräftigen Bebauungsplans für den Gewerbe- und Industrie-Park (GIP) Hochwald in Reinsfeld und Offenlage des Bebauungsplans steht als nächstes an. Zehn Hektar für, meist ortsansässige, mittelständische Unternehmen sind dafür an der B 407, in der Nähe der Autobahnauffahrt, vorgesehen. „Wer für sein Unternehmen Platz braucht, sollte diese Chance bei uns bekommen“, findet der Ortschef. Doch da gibt es noch die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) in Mainz. Diese Behörde vermutet archäologisch bedeutsame Funde auf dem Baugelände.

„Firmen müssten Grabungen zulassen, ja sogar mitfinanzieren“, schränkt Roßmann diese Chancen ein und befürchtet, die „Ur- Reinsfelder“ aus Rom oder Kelten schrecken Firmen eher ab. 5,5 Millionen Euro würde die Erschließung kosten, Geld, das Reinsfeld nicht hat. „Aber einen Bebauungsplan wollen wir auf jeden Fall aufstellen“, sagt Roßmann selbstbewusst.

Mit der Erweiterung der beiden Kindergärten St. Remigius und der Lebenshilfe muss sich der Ortsgemeinderat in Folge des neuen Kita- Zukunftsgesetzes ebenfalls beschäftigen. „Unser Neubaugebiet mit der zu erwartenden Kinderzahl macht eine Erweiterung nötig“, sagt der Ortschef. Ein Plus von 30 Plätzen werde angestrebt. Die Unterbringung von Kindern mit Beeinträchtigungen in einem Regelkindergarten hat sich in Reinsfeld als Erfolgsmodell herausgestellt. „Die Eltern befürworten den Effekt, dass ihre Kinder früh lernen, dass jeder Mensch anders ist“, erklärt Roßmann.

Vielleicht können hier im Herbst bereits die Bauarbeiten beginnen. Die Kosten müssen noch ermittelt werden. „Selbstverständlich sind wir bei der Finanzierung aller drei Projekte auf Zuschüsse und Förderung durch Bund, Land und Kreis angewiesen und alle drei Projekte erfordern eine Eigenbeteiligung der Ortsgemeinde Reinsfeld“, macht Roßmann klar.

Die Fertigstellung der Projekte wird voraussichtlich über das Jahresende 2021 hinausgehen, womöglich noch gebremst durch Corona. Innerhalb der Pandemie gehe vieles halt langsamer.

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