Ausgezeichnetes Engagement

Zum dritten Mal hat die IG Metall Trier die Hans-Böckler-Medaille verliehen. Wer sie erhält, hat sich im besonderen Maße gewerkschaftlich engagiert. So wie Dieter Bies, der sich als Betriebsratsvorsitzender für den Erhalt des Trierer Stahlwerks einsetzte. Außer ihm ehrten die Genossen langjährige Mitglieder.

 DGB-Landesvorsitzender Dietmar Muscheid (Vierter von links), DGB-Regionsvorsitzender Karl-Heinz Päulgen (Fünfter von links) und Roland Wölfl (IG Metall Trier, rechts) mit den geehrten Mitgliedern sowie Alfons Mischo (Mitte, mit Blumenstrauß, 60 Jahre Mitgliedschaft) und Dieter Bies (Dritter von rechts), dem die Hans-Böckler-Medaille verliehen wurde. TV-Foto: Mechthild Schneiders

DGB-Landesvorsitzender Dietmar Muscheid (Vierter von links), DGB-Regionsvorsitzender Karl-Heinz Päulgen (Fünfter von links) und Roland Wölfl (IG Metall Trier, rechts) mit den geehrten Mitgliedern sowie Alfons Mischo (Mitte, mit Blumenstrauß, 60 Jahre Mitgliedschaft) und Dieter Bies (Dritter von rechts), dem die Hans-Böckler-Medaille verliehen wurde. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Konz-Karthaus. (mehi) Als das Trierer Stahlwerk 2002 den Insolvenzantrag gestellt habe, sei es dem damaligen Betriebsratsvorsitzenden Dieter Bies aus Wadern zu verdanken gewesen, dass das Werk nicht geschlossen wurde. "Die 280 Arbeitsplätze sind maßgeblich sein Verdienst", sagt der DGB-Landesvorsitzende Dietmar Muscheid, als er Bies bei der Jubilar-Ehrung der IG Metall im Kloster Karthaus die Hans-Böckler-Medaille überreicht. Sie sei die höchste Auszeichnung, die der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaften vergeben und werde für ein herausragendes Engagement in der Gewerkschaft verliehen. Bies sei der Dritte, der sie erhält. Von 1972 bis 2005 habe der heute 64-Jährige dem Betriebsrat des Werks angehört und zahlreiche gewerkschaftliche Aufgaben übernommen. "Ohne ihn gäbe es das Trierer Stahlwerk nicht mehr", ist sich Muscheid sicher. Das Beispiel Bies zeige, was Betriebsräte leisten könnten.

Den metallverarbeitenden Betrieben stehe ein schwieriges Jahr bevor, ergänzt Muscheid. Was zurzeit passiere, toppe alles Dagewesene. Denn die Finanzkrise sei in der realen Wirtschaft angekommen. "So eine Situation in so einer Stärke und in so einer Breite habe ich in 33 Jahren Gewerkschaftszugehörigkeit noch nicht erlebt", ergänzt Roland Wölfl von der IG Metall Trier. Vielen Unternehmen würden mehr als die Hälfte der Aufträge wegbrechen. Muscheid warnt davor, gewerkschaftliche Errungenschaften wie die Tarifabschlüsse zu unterwandern. In so einer Zeit sei es wichtig, dass sich die Gewerkschaften bei ihren Jubilaren für ihren Einsatz bedanken, sagt der DGB-Vorsitzende, bevor er die Ehrennadeln überreicht.

Extra Die Geehrten: Für 25 Jahre IG-Metall-Zugehörigkeit wurden geehrt: Manfred Diederichs, Metin Ereskici, Hermann Göbel, Elke Gubernator, Peter Jonas, Fridolin Kohrt, Werner Kramm, Gerold Philippi, Heinrich Schüttö und Günther Weishaupt. 40 Jahre Mitglied sind: Bernd Alt, Alfons Johannes, Herman Krämer, Alfons Schmitt, Hartmut Schmitz, Johannes Van Eijck und Michael Winter. Für 50 Jahre erhielten Arnold Fritzen und Wilhelm Merling eine Ehrenmünze, für 60 Jahre Alfons Mischo. (mehi)

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