Ausprobieren und entdecken

RIOL. Kinder sind neugierig und lassen sich gerne auf Neues ein: So auch die Jungen und Mädchen der Kindertagesstätte (Kita) Riol. Eine Woche lang erlebten sie, dass Luft nicht Nichts ist, sie entdeckten den Wald neu, versuchten sich in der englischen Sprache und malten und tanzten ausgelassen.

Erzieherin Beate Schacherer füllt eine Schüssel mit Wasser. In ein Teelicht bettet sie zwei Gummibären, die dann gemütlich auf der Wasseroberfläche hin und her schaukeln. "Was ist in diesem Becher?", möchte sie von den Kindern wissen. "Nichts", sagt ein Mädchen. Die Erzieherin stülpt den leeren Becher über das "Boot" und drückt ihn nach unten. "Werden die Gummibären jetzt nass?", möchte sie wissen "Ja!" - "Ich weiß nicht!" Die Gummibären und ihr "Boot" bleiben trocken. Der Grund: die Luft, die im Becher ist, nimmt den Raum ein. Heißt: Im Becher war Luft und nicht Nichts. Jetzt dürfen die Kinder experimentieren. "Wir nutzen die natürliche Neugierde der Kinder und ermutigen sie, sich auch an Neues heranzutrauen", sagt Beate Schacherer. Die naturwissenschaftlichen Experimente faszinieren die Kinder. "Auf den Anfang kommt es an, den Kindern diese spannende Welt zu eröffnen", so die Erzieherin. Ein paar Türen weiter erhält eine Gruppe mit Hilfe von Bewegungsspielen, Liedern und Fingerspielen einen Einblick in die englische Sprache. "Bobby, unsere Fingerpuppe hilft mit", sagt Erzieherin Sabine Krämer. So etwa beim Zählen. Und von Bobby und den englischen Zahlen können die Jungen und Mädchen gar nicht genug bekommen. Eine weitere Projektgruppe ist den Kleinsten der Kita gewidmet. "Hier werden auf spielerische Weise alle Sinne und die Kreativität der Kinder gefördert", sagt Kita-Leiterin Carmen Jakobi. Barfuß und im Malkittel toben sich die Kleinen auf einer großflächigen Malunterlage mit Pinsel und Farbe aus. Kathrina, Hannah und Anna-Lena jauchzen vor Vergnügen. Und wenn das eigene Beinchen einen Farbklecks abbekommt, ist das kein Problem, sondern Spaß pur. Neben der freien Malerei spielt für die ganz jungen Kita-Besucher auch Musik während der Projekttage eine große Rolle. Nach dem Motto "Tiger, Pferd und Elefant, wir tanzen alle Hand in Hand" bewegen sich die Kinder oder lauschen der Musik aus dem CD-Spieler. Die vierte Gruppe hat ihren Gruppenraum nach außen verlagert: in den Wald. Sie bauen ein Waldsofa, fertigen Stockbrote an, und an einem Vormittag begleitet ein Förster die wissbegierigen Kinder durch die Pflanzen- und Tierwelt vor den Türen der Kita. "Durch das Waldprojekt soll den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, einen Teil der Natur nicht nur als Nutzraum, sondern auch als Lebensraum zu erleben", so Jakobi. Damit Eltern und Großeltern einen Einblick in die Projekttage bekommen konnten, schloss sich an die etwas anderen Kita-Tage ein "Tag der offenen Tür" mit Präsentation der Ergebnisse an.

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